17. Aug.: Wasser drinnen, Besucher draußen (Foto: privat)
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Bedburg-Hau. Bereits vor 5 Wochen trat der Förderverein BedburgerNass an Bürgermeister Peter Driessen und Betriebsleitung heran und bat um einen Gesprächs- und Ortstermin. Der Bürgermeister ist jedoch voll im Landrat-Wahlkampfmodus und seine Antwort auf die Anfrage lautete: „… habe zur Zeit noch Wahlkampfurlaub und erst Donnerstag ein Gespräch mit der Betriebsleitung – Melde mich dann.“ Seitdem Schweigen.

Corona-Zeit fordert in allen Bereichen außergewöhnliche Herausforderungen, so auch bei der Wiedereröffnung des Hallenbades in Bedburg-Hau. Was andere Kommunen schaffen, sollte auch in Bedburg-Hau möglich sein. So darf man sich nicht, wie der Bürgermeister Peter Driessen in der Presse damit herausreden: „Die Corona-Vorschriften machen eine Freigabe des Hallenbads unwirtschaftlich“.

Doch, welches Hallenbad arbeitet auch in Nicht-Corona-Zeit wirtschaftlich? Hier sind kreative Lösungen gefragt, die auch mal unwirtschaftlich sein dürfen – die Betriebs- und Personalkosten laufen eh weiter. Die Schulen und Vereine möchten wieder schwimmen gehen. Sie sind in der Lage in Eigenverantwortung die Corona-Regeln einzuhalten.

Auch für die übrigen Badegäste sind die Corona-Regeln zwingend, so wie in allen Bereichen des Alltages. Somit ist die Aussage der Betriebsleitung – an den Kassen könnten sich Schlangen von Schwimmern bilden, die auf den Einlass warten – nicht zu akzeptieren, denn Abstände müssen an allen Kassen eingehalten werden.

Der Vorstand des Hallenbad Förderverein BedburgerNass ist einhellig der Meinung, dass hier die Gelegenheit “Corona” genutzt werden soll, auf die endgültige Schließung des Bades hinzuwirken.

Corona ist eine Realität, mit der wir sehr wahrscheinlich noch lange leben müssen. Dies darf nicht dazu führen, dass in Bedburg-Hau das Schulschwimmen eingestellt wird, Vereine abwandern, ihre Aktivitäten einstellen müssen und zusätzlich das gesundheitsförderliche Schwimmen für alle eingestellt wird. Der Förderverein gibt auch zu bedenken, dass in Nicht-Corona-Zeit die anderen Bäder in der Umgebung nicht die Kapazitäten besitzen die jährlich 80.000 BedburgerNass-Besucher aufzunehmen.

Der Förderverein appelliert an die Gemeindeverwaltung und die Politik schnellst möglich auf eine Öffnung des Bades hinzuwirken. Die Politiker, der Gemeinderat werden dazu in der Ratssitzung am 27. August in der Tiller Mehrzweckhalle, also kurz vor der Kommunalwahl, Gelegenheit bekommen, klar ihre Einstellung zum Bad öffentlich zu machen. “Wir erwarten eine eindeutige Antwort. Notfalls werden wir wie vor 10 Jahren auf die Straße gehen!”

 

Von der DLRG Bedburg-Hau liegt folgende Stellungnahme vor:
Dieses würde u.a. und gerade für die DLRG Bedburg-Hau das Aus bedeuten. In diesem Zusammenhang weist der 1. Vorsitzende, Markus Terheiden und sein Stellvertreter Dirk Marche nochmals auf die über Jahre erbrachte Ausbildungsleistung hin. So konnte in den letzten Jahren die Mitgliederzahl immer weiter erhöht werden und ist damit im Kreis an der Spitze der Ortgruppen und zu einer festen Größe in der generellen Schwimmausbildung geworden und kann sich vor Anfragen von Eltern, welche ihre Kinder im Schwimmen ausbilden wollen, kaum retten.

Wenn nicht bald wieder die Ausbildung aufgenommen wird, erhöht sich damit der Druck, aus Nichtschwimmern, Schwimmer zu machen (pro Ausbildungstag befinden sich bis zu 68 Kinder im Durchschnitt in der Bronze und Silber-Ausbildung im Wasser), aus denen später vielleicht Rettungsschwimmer werden, welche weiterführende Qualifikationen wie z.B. Sanitäter erwerben. All diese Ausbildungen, welche innerhalb des Kreises für alle möglichen Veranstaltungen gerne angefordert werden (Sanitätsdienst Stadtlauf Kleve, Begleitung der Karnevalsumzüge im gesamten Kreis, sanitätsdienstliche Unterstützung und Verkehrsleitung Ostermarkt Haus Riswick, Gewässerbewachung Wissel am See und Goch Kessel u.v.m) werden wahrscheinlich wegfallen, wenn man den Standort schließt.

Zu Guter Letzt weißt die DLRG Bedburg-Hau in diesem Zusammenhang nochmal auf die bis dato erhöhten Badeunfälle hin, welche schon heute die Zahlen vom letzten Jahr übertreffen.

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