Die stellvertretende Landrätin Luise Fruhen mit Dr. Martin Kamp und seiner Lebenspartnerin Noah Smolsky (Foto: Kreis Viersen)
Anzeige

Kempen/Kreis Viersen. Der Kempener HNO-Arzt gründete ein Hilfsprojekt für Kinder in Tadschikistan

Für sein ehrenamtliches Engagement für Kinder mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte in Tadschikistan ist Dr. med. Martin Kamp vom Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt worden. Die stellvertretende Landrätin Luise Fruhen übergab den Verdienstorden im Rahmen einer Feierstunde im Viersener Kreishaus.

Der gebürtige Kempener Dr. Martin Kamp kehrte nach seinem Studium in Düsseldorf in seine Heimatstadt zurück und betreibt dort eine HNO-Praxis. Im Jahr 2009 gründete er das Projekt “Tajik Aid”. Gemeinsam mit seinem Team setzt sich der Mediziner ehrenamtlich für Kinder mit einer angeborenen Lippen-Kiefer-Gaumenspalte in Tadschikistan ein. Das Krankheitsbild gehört zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen weltweit. Durch eine mangelhafte Gesundheitsversorgung können die betroffenen Kinder in dem zentralasiatischen Land oft nicht behandelt werden. Das führt häufig zu Ausgrenzung oder Stigmatisierung. Im Jahr 2014 eröffnete “Tajik Aid” ein eigenes spendenfinanziertes OP-Zentrum. Jährlich können seitdem bis zu 1.500 Operationen durchgeführt werden. Die Initiative engagiert sich außerdem für die Schulung und Weiterbildung von medizinischem Personal.

Landrätin Fruhen würdigte das Engagement des Kempeners und hob insbesondere seine tiefe Verbundenheit zu seiner Arbeit in Tadschikistan hervor: “Ich darf sicherlich sagen: Wir reden über ein Ehrenamt, das zu einer Lebensaufgabe geworden ist.” Und weiter: “Ohne einen hohen Grad an Uneigennützigkeit und Nächstenliebe ist Ihr selbstloser Einsatz nicht zu verstehen.”

Dr. Martin Kamp zitierte in seiner Dankesrede die Unternehmerin und Stifterin Else Kröner (1925  – 1988) mit dem Satz: “Wer, wenn nicht wir?” Dieses Lebensmotto, den Wunsch, Gutes zu tun, habe Kröner nie aus den Augen verloren. Sehr oft habe er an Kröners Worte gedacht, wenn er im Ausland Menschen gesehen habe, “die wegen fehlender elementarer Versorung stark in Bedrängnis geraten”, in Ländern, in denen “Gesundheitssysteme die gesellschaftliche Ungleichheit wie Katalysatoren noch verstärken”.

Beitrag drucken
Anzeigen