Die Zuwendung aus dem PS-Zweckertrag kommt Menschen von 0 bis 100 Jahren zugute. Auf dem Foto von links: Oliver Bähren (Stadtsparkasse), Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa, Eveline Hensen (Caritaszentrum Rheydt), Katja Hauke (Frühförderung) und Dorothea Remmert (Caritas-Kindergarten) (Foto: Caritas)
Anzeige

Mönchengladbach. Für Menschen von 0 bis 100 Jahren

Insgesamt 10.000 Euro erhält der Caritasverband Region Mönchengladbach aus dem PS-Zweckertrag der Stadtsparkasse Mönchengladbach. Das Geld kommt Menschen von 0 bis 100 Jahren in drei Einrichtungen des Verbandes zugute.

An der Wand erscheint ein Wald, aufgenommen aus der Perspektive eines Spaziergängers. Vögel zwitschern, die Blätter der Bäume rauschen. Bewohner des Caritaszentrums Rheydt können so die Natur genießen, selbst wenn sie sich nicht bewegen können – mithilfe des „Qwiek.up“. Mit diesem mobilen Gerät unternehmen die Senioren audiovisuelle Erinnerungs- und Erlebnisreisen. „Sie bauen nachgewiesenermaßen Körperspannung auf, wenn etwa der Waldspaziergang eingespielt wird“, erläutert Eveline Hensen, die Leiterin des Caritaszentrums Rheydt. Anders ausgedrückt: „Der Mensch ,geht‘, obwohl er im Bett liegt.“

Das Qwiek.up beruht auf dem Prinzip der „erlebnisorientierten Pflege“. Durch großflächige Projektionen auf Wand oder Decke und eine Kombination aus Bildern und Musik wird das Wohlbefinden des Bewohners gesteigert. So kann das Gerät auch dazu beitragen, unruhige Senioren zu beruhigen. Das kommt beispielsweise Menschen mit Demenz zugute. Sie können in ihrer eigenen Welt erreicht werden, denn besonders bei fortgeschrittener Erkrankung treten die Sinne als Kommunikationsweg in den Vordergrund.

Auch individuelle Erlebnisse sind möglich. Eine Bewohnerin des Caritaszentrums Rheydt etwa war es gewohnt, dass ihr Sohn ihr jeden Tag ein kleines Klavierstück vorspielte, solange er sie zu Hause pflegte. Jetzt hat er sich selbst beim Musizieren gefilmt – die Bilder und Musik können über das Qwiek.up ausgegeben werden, und zwar viel größer, als dies über Smartphone oder Tablet-PC möglich wäre. „Für die Frau ist das ein tolles Erlebnis – als wäre ihr Sohn im Raum“, sagt Eveline Hensen. Mit dem Einsatz des auch für Gruppen geeigneten Qwiek.up knüpfe das Caritaszentrum Rheydt an die die Internet-Erinnerungsreisen an, die Lars Zachowski vom Mönchengladbacher Unternehmen Phosphon seit einiger Zeit mit den Bewohnern unternimmt, fügt sie hinzu.

Zwei klappbare Bollerwagen hat der Caritas-Kindergarten Am Kuhbaum angeschafft, der sich gerade von einer heilpädagogischen zu einer inklusiven Einrichtung wandelt. Die Kinder unternehmen gerne Ausflüge und Spaziergänge in die nähere und auch weitere Umgebung. Allerdings ermüden viele Mädchen und Jungen rasch und müssen daher auf längeren Ausflügen regelmäßig ausruhen. Die beiden Bollerwagen können im VW-Bus des Kindergartens transportiert und unterwegs verwendet werden. So können alle Mädchen und Jungen an den Ausflügen teilnehmen, wie Dorothea Remmert vom Caritas-Kindergarten erläutert: „Uns ist das gemeinsame Erleben sehr wichtig.“

Wenn die Frühförderung des Caritasverbandes im nächsten Frühjahr in den derzeit errichteten Neubau an der Urftstraße zieht, kann die neue Turnhalle vielseitig genutzt werden. Dazu trägt dann auch eine Balkenanlage bei, an der ein Schienensystem mit Schaukeln, Hängematten oder Kletternetzen installiert werden kann. Sie ermöglicht eine variable Nutzung der gesamten Turnhalle und eine vielseitige therapeutische Schulung der Motorik. Die Kinder werden zahlreiche Möglichkeiten zum Toben, Klettern und Schaukeln haben. „Erfahrungen, die viele Kindern in ihrem Tagesablauf nicht mehr machen können“, so die stellvertretende Leiterin der Frühförderung, Katja Hauke.

Oliver Bähren von der Stadtsparkasse Mönchengladbach war bei einer Präsentation beeindruckt von den Anschaffungen des Caritasverbandes. „Mit dem PS-Zweckertrag tun Mönchengladbacher etwas für Mönchengladbacher. Wenn wir so dazu beitragen, dass der Caritasverband den Alltag der betreuten Menschen ein bisschen einfacher gestalten kann, freut uns das sehr“, sagte er. Im Namen der Caritas bedankte sich Geschäftsführer Frank Polixa: „Die Stadtsparkasse unterstützt uns seit vielen Jahren, und dafür sind wir sehr dankbar. Toll, dass wir solch eine kontinuierliche Hilfe bekommen.“

Beitrag drucken
Anzeigen