Frank Baumann (links) und Michael Magyar bei der symbolischen Schlüsselübergabe im Theater Krefeld (Foto: Matthias Stutte)
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Krefeld/Mönchengladbach. Der 57-jährige tritt die Nachfolge von Michael Magyar an, der sich in den Ruhestand verabschiedet

Zwei Monate lang arbeiteten sie parallel am Gemeinschaftstheater, damit alle wichtigen Aufgaben und Schwerpunkte schon einmal durchgesprochen werden konnten: Michael Magyar, nunmehr ehemaliger Geschäftsführer, und sein Nachfolger Frank Baumann – der Neue an der Doppelspitze des Mehrspartenhauses. Der Diplom-Kaufmann leitete 21 Jahre an der Deutschen Oper am Rhein das Finanz- und Rechnungswesen, bevor er an den Niederrhein wechselte, kennt sich demnach bestens mit der besonderen Struktur eines Zwei-Städte-Theaters aus.

Mit Michael Magyar verbindet ihn eine lange kollegiale Freundschaft, man habe sich immer gegenseitig geholfen und um Rat gefragt, wenn es mal knifflig wurde, erzählt Baumann. Neben einem Schwerpunkt auf dem kaufmännischen Part möchte sich der neue Geschäftsführer auch um Marketingaspekte kümmern und das Controlling optimieren. Dazu kommt eine wahre Mammutaufgabe, die schon bald vorbereitet werden muss: die in einigen Jahren notwendige Sanierung beider Theaterhäuser (für Krefeld ist dafür 2025 vorgesehen). „Das wird Kraft kosten“, ist Baumann sicher und erläutert: „Die technischen Anlagen sind auf einem Stand, die der künstlerischen Qualität unseres Hauses nicht mehr angemessen sind.“ Wichtig sei ihm, dass die Gladbacher und Krefelder die wunderbaren Perlen, die sie mit ihrem Theater hätten, zu schätzen wüssten.

Generalintendant Michael Grosse freut sich auf den neuen Partner an seiner Seite und blickt gleichzeitig dankbar auf eine langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Michael Magyar zurück. „Jede Entscheidung ist am Ende eine künstlerische Entscheidung, weil sie dem einen Zweck zuarbeitet: dass am Abend der Vorhang hochgeht“, so Grosse.

Fragt man Michael Magyar nach seiner Zeit am Gemeinschaftstheater, antwortet er fröhlich: „Ich habe hier scheußlich gerne gearbeitet!“ Als Beamter der Stadt Mönchengladbach kam Magyar 2007 ans Theater Krefeld und Mönchengladbach, ein eher ungewöhnlicher Schritt für einen kommunalen Beamten, den er jedoch nie bereut habe. Zu entdecken, „wie ein Theater im Innenleben funktioniert“ habe er als spannend und bereichernd empfunden, auch wenn gleich zu Beginn „wahnwitzige“ Aufgaben wie die Brandschutzsanierungen auf ihn zukamen, die eine temporäre Schließung beider Theater notwendig machten. Besonders stolz ist Michael Magyar darauf, zu den Gründungsvätern der gGmbH zu gehören: „Dass das Theater seit 2011 kein städtisches Amt mehr ist, damit haben wir einen tollen Grundstein gelegt“, ist er überzeugt. Man darf gespannt darauf sein, mit welchen Projekten und Ideen sein Nachfolger das Theater weiterentwickeln und mitgestalten wird.

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