(Foto: privat)
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Essen. Die betriebliche Ausbildung ist ein bedeutender Faktor des Wirtschaftssystems und trägt mittelbar zum Wohlstand einer Region bei. Unternehmen sind nämlich auf Fachkräfte mehr denn je angewiesen, denn die Anforderungen an spezialisierte Wirtschaftsbereiche steigen.

Für Unternehmen hatten sich die Rahmenbedingungen seit Corona verschärft. Viele mussten zunächst ihre Betriebe umstellen und die Zukunftsinvestitionen in die Ausbildung von Fachkräften wurde hintenangestellt.

Das Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ hat dafür in diesem Jahr die „Ausbildungsprämie“ eingeführt. Es werden also unter bestimmten Bedingungen Prämien gezahlt. Grundvoraussetzung ist, dass der von COVID-19 betroffene Betrieb Kurzarbeit durchführt bzw. durchgeführt hat oder der Umsatz um mind. 60 Prozent eingebrochen ist. Der Agentur für Arbeit in Essen kommt der Auftrag zu, die Ausbildung in den Betrieben zu fördern und die Auszahlung an die Betriebe zu organisieren.

In Essen geht die Privatbrauerei Jacob Stauder GmbH & Co. KG mit guten Beispiel voran. Trotz Corona bedingtem Absatzeinbruch und Kurzarbeit nimmt das mittelständische Unternehmen seine gesellschaftliche Verantwortung wahr, in dem es mehr ausbildet als die Jahre zuvor. So startete vergangene Woche für sechs junge Menschen eine Ausbildung. (3 x Industriekaufmann /-frau, 3 x Brauerinnen und Mälzerinnen.

„Gerade in Zeiten der Krise – müssen wir an morgen denken. Wir benötigen gute Fachkräfte und wollen uns diese für die Zukunft sichern“, meint Dr. Thomas Stauder, geschäftsführender Gesellschafter der Privatbrauerei. Das Unternehmen bekommt damit die Unterstützung der Agentur für Arbeit, in dem es eine Ausbildungsprämie erhält.

„Ich freue mich, dass das Unternehmen gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein Statement Pro Ausbildung setzt. Wir haben immer gesagt, dass die Prämie dann sinnvoll sein kann, wenn sie einen Jahrgang „Corona“ verhindern hilft und einen wertvollen Beitrag dabei leistet, kleine und mittelständische Unternehmen zu unterstützen, die trotz Corona weiter ausbilden“, ergänzt Andrea Demler, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Essen.

Das Ziel aller Partner am Ausbildungsmarkt ist es, einen „Ausbildungsjahrgang Corona“ zu verhindern. Ein Überblick über die Fördermöglichkeiten:

 

Ausbildungsprämie:

Für Betriebe mit min. einem Monat Kurzarbeit oder Umsatzeinbruch von 60 Prozent beträgt die Förderhöhe 2.000 Euro bei gleichbleibendem Ausbildungsniveau und 3.000 Euro, wenn es sich gegenüber dem Durchschnitt der letzten drei Jahre erhöht hat.

 

Übernahmeprämie:

Für Betriebe, die einen Auszubildenden aus einem pandemiebedingt insolventen Betrieb übernehmen, beträgt die Förderhöhe 3.000 Euro.

 

Zuschuss bei Vermeidung von Kurzarbeit:

Ausbildungszuschuss: Betriebe, die sich in Kurzarbeit von mindestens 50 Prozent befinden, bei ihrem Auszubildenden jedoch auf Kurzarbeit verzichten, können einen Zuschuss in Höhe von 75 Prozent der Ausbildungsvergütung beantragen.

Für die Antragstellung sind Ausschlussfristen zu beachten. Die Auszahlung der Förderprämien erfolgt nach erfolgreichem Abschluss der Probezeit.

Spezialisten der Arbeitsagentur beraten unter 0800-45555-20. Informationen und Anträge unter: www.arbeitsagentur.de/unternehmen/finanziell/bundesprogramm-ausbildungsplaetze-sichern

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