Der Stadtwerketurm ist von vielen Stellen im Stadtgebiet aus zu sehen und vor allem in den Abend- und Nachtstunden ein Hingucker (Foto: Stadtwerke Duisburg AG)
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Duisburg. Er ist die Landmarke Duisburgs und vor allem in den Abend- und Nachtstunden weithin sichtbar: Der Stadtwerketurm am Hauptsitz der Stadtwerke Duisburg AG an der Bungertstraße. Nach mehr als zwei Jahren Dunkelheit in der Umbau- und Rückbauphase erstrahlt der Turm seit dem Nikolaustag 2018 wieder im altbekannten Grün – und das detailschärfer und imposanter als je zuvor. Das von Lichtarchitekt Peter Brdenk aus Essen geplante und umgesetzte Beleuchtungskonzept ist so überzeugend, dass der Stadtwerketurm am Donnerstagabend, 17. September, mit dem Deutschen Lichtdesign-Preis 2020 in der Kategorie „Außenbeleuchtung / Inszenierung – Wahrzeichen“ ausgezeichnet wurde. Der Preis wurde im Rahmen einer Online-Gala verliehen, an der die Nominierten via Internet-Stream teilnehmen konnten.

„Ein besonderer Turm für uns, für Duisburg und vor allem die Bürgerinnen und Bürger, das haben wir schon immer gedacht. Dass die Experten der Jury des Lichtdesign-Preises das ebenso sehen und unseren Stadtwerketurm mit diesem wichtigen Preis auszeichnen, freut uns riesig“, sagt Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Duisburg AG. Der Stadtwerketurm leuchtete seit 1999 in den Abend- und Nachtstunden grün – der Farbe der Stadtwerke Duisburg. Nachdem er seine industrielle Funktion als Kamin für die benachbarten Heizkraftwerke I und II verlor, war ein Rückbau der Rauchgasrohre unvermeidbar. Inzwischen zum Denkmal ernannt, sollten der 200 Meter hohe Turm und seine filigrane Stahlkonstruktion, die als Halterung der Rauchgasrohre diente, aber erhalten bleiben. In einem aufwendigen, mehrjährigen Projekt wurden die Rohre demontiert, die Stahlkonstruktion inspiziert und instandgesetzt.

Im Anschluss an die Rückbau-Arbeiten wurde dann eine völlig neue, innovative Lichtkonstruktion am Turm angebracht. „Weil uns durch den Rückbau der Rohre ein Großteil der vorherigen Reflexionsfläche für das Licht fehlte, mussten wir Alternativen finden“, sagt Lichtarchitekt Brdenk. Das Ergebnis ist eine Kombination aus 180 Strahlern und 256 Metern Lichtlinien, die vor allem die Plattformen des Turms illuminieren. Um die Leuchtmittel mit Strom zu versorgen, waren 4.500 Meter Kabel notwendig, 2.400 Meter davon in der Vertikalen innerhalb der Aufzugröhre in der Mitte des Turms.

„Licht verstärkt Identität und der öffentliche Raum bekommt Persönlichkeit“, sagte Laudator Peter Wypchol vom Leuchtenhersteller Glamox. Die Jury hatte die Lichtinstallation des Stadtwerketurms voll und ganz überzeugt. „Bisher verborgene Details werden herausgearbeitet und sorgen für Begeisterung bei den Duisburgern“, heißt es in der Jury-Begründung.

Dass seine Umsetzung nun mit dem wichtigen Deutschen Lichtdesign-Preis ausgezeichnet wurde, ist für den Essener Lichtarchitekten Brdenk eine besondere Ehre: „Der Stadtwerketurm war ein ohne Zweifel ganz außergewöhnliches und ein herausforderndes Projekt. Die Begeisterung der Duisburger Bürger hat uns schon unglaublich gefreut, dass wir nun auch noch einen Preis erhalten, zeigt noch einmal, dass sich die viele Arbeit mehr als gelohnt hat.“

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