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Mönchengladbach. Gestern ist es im Bereich der Viersener Straße zu mehreren Unfällen gekommen. Ein 27-jähriger Mann wurde nach Verlassen eines an den Unfällen beteiligten Autos angefahren und schwer verletzt. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln nun wegen versuchten Mordes.

Gegen 20.55 Uhr meldeten Zeugen der Polizei, dass sich zwei Autos auf der Viersener Straße eine rasante Verfolgung lieferten. Es sei zu Unfällen gekommen und ein Fußgänger sei angefahren worden.

Da sich aufgrund dieser Angaben zunächst nicht ausschließen ließ, dass es sich um eine Amokfahrt handelte, löste die Polizei Mönchengladbach einen Großeinsatz aus. Die Einsatzführung übernahm das Polizeipräsidium Düsseldorf.

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen ist es im Verlauf der Viersener Straße zu mehreren Zusammenstößen zwischen den beiden beteiligten Autos gekommen. In Höhe der Brücke über die Hermann-Piecq-Anlage verließen zwei Personen eines dieser Fahrzeuge, einen VW, und flüchteten zu Fuß. Das andere Auto erfasste eine der davonlaufenden Personen, einen 27-jährigen Mann, und verletzte ihn schwer. Lebensgefahr besteht nicht.

Als die Polizei eintraf, stand der VW verlassen und nicht mehr fahrbereit auf der Viersener Straße. Die Beamten stellten ihn sicher. Alle anderen Personen und das zweite Fahrzeug waren flüchtig. Der Verletzte wurde vor Ort erstversorgt und danach zur stationären Aufnahme in ein Krankenhaus gebracht.

Weiterhin wurde bekannt, dass ein Unbeteiligter in Mitleidenschaft gezogen wurde: Eines der Autos fuhr gegen das E-Bike des 65-Jährigen. Der Radfahrer wurde leicht verletzt, das E-Bike entsprechend beschädigt.

Die Polizei leitete eine groß angelegte Fahndung, unter anderem mit der Unterstützung eines Hubschraubers, ein.

Im Laufe der Einsatzbewältigung und Ermittlungen konnte eine Amokfahrt ausgeschlossen werden. Vielmehr dürften sich die Beteiligten untereinander bekannt gewesen sein. Hintergründe der Auseinandersetzung und mögliche Tatmotive sind Gegenstand der Ermittlungen.

Zeugen berichteten von Schussgeräuschen. Derzeit ist noch unklar, ob es sich tatsächlich um Schüsse gehandelt hat. Diese Frage ist Gegenstand der Ermittlungen.

Am Einsatzort waren ebenfalls Kräfte der Feuerwehr, Kriminal- und Unfallermittler, ein Unfallsachverständiger, Spürhunde und Kriminaltechniker. Auch Polizisten aus umliegenden Behörden unterstützten die Polizei Mönchengladbach.

Beschädigt wurden neben dem E-Bike auch sechs geparkte Autos. Staatsanwaltschaft und Polizei Mönchengladbach werten das Tatgeschehen in Bezug auf den angefahrenen 27-Jährigen als versuchten Mord. Aus diesem Grund wurde eine Mordkommission eingerichtet. Die Ermittlungen, unter anderem zu dem zweiten Auto und den weiteren Beteiligten, dauern an.

Die Mordkommission fragt: Wer hat weitere Beobachtungen zu dem Tatgeschehen gemacht? Wer kann Angaben zu beteiligten Personen, Fahrzeugen und/oder Hintergründe der Tat machen? Hinweise bitte an 021611-290. (ots)

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