Vermeintlicher Kaminbrand an der Siegener Straße (Foto: Feuerwehr Kleve)
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Kleve. Es wird wieder kälter und viele Haushalte beginnen damit, Ihre Häuser und Wohnungen mit festen Brennstoffen zu heizen. Damit steigt nicht nur das Risiko für Kaminbrände bzw. Schornsteinbrände, oft muss die Feuerwehr wegen unsachgemäßen Anfeuerungen ausrücken, wie vergangenen Sonntag (27. September 2020). Wie kann man das vermeiden und was kann man tun, wenn es doch mal zu einem Kaminbrand kommt?

Es ist Sonntagnachmittag und der Löschzug Kleve muss zu einem vermeintlichen Kaminbrand ausrücken. Nachbarn eines Hauses an der Siegener Straße hatten eine Rauchwolke gesehen und die Feuerwehr gerufen. Ein Kaminbrand lag nicht vor, es hatte sich nur eine Rauchwolke durch unsachgemäßes Anfeuern des Kaminofens gebildet. Eine ähnliche Situation, wie auch schon vor knapp zwei Wochen an der Emmericher Straße in Kellen. Dabei kann das durch die folgenden, einfachen Maßnahmen vermieden werden:

– Ein Kaminofen sollte ausschließlich mit getrocknetem, unbehandeltem Holz betrieben werden (z. B. Buche oder Eiche). Informationen zu zugelassenen Brennstoffen sind u. A. in der Bedienungsanleitung des Kaminofens zu finden.
– Holz muss zumindest zwei Jahre gut belüftet und gegen Regen geschützt gelagert werden. Empfohlen wird eine maximale Restfeuchte von weniger als 20 %.
– Keinesfalls dürfen Kunststoffe oder Haushaltsabfälle, sowie behandelte Holzarten (Spanplatten o. Ä.) verbrannt werden.
– Die Verbrennungsluftversorgung des Kaminofens sollte während des Betriebes nicht vollständig geschlossen werden. Eine Verbrennung benötigt Luft. Durch feuchten/nassen oder falschen Brennstoff sowie Mangel an Verbrennungsluft kann Glanzruß entstehen (s. u.).
– Die rechtzeitige Reinigung des Kamins bzw. der Abgasabführung durch den Schornsteinfeger sorgt dafür, dass Rußreste entfernt werden und somit auch einem Kaminbrand vorgebeugt wird.

Was ist ein Kaminbrand und was kann man tun, wenn es dazu kommt?

Ein Kamin bzw. Schornstein selber kann eigentlich nicht brennen. Was brennt, sind überwiegend Rußablagerungen an den Innenwänden des Kamins. Glanzruß entwickelt bei einem Brand sehr hohe Temperaturen. Dabei besteht für das ganze Gebäude eine erhöhte Brandgefahr, da sich die Wärme auf das Mauerwerk und beispielsweise auf angrenzende Tapeten, Vertäfelungen und Einrichtungsgegenstände ausbreiten kann. Darum sollte im Falle eines Kaminbrandes folgendes beachtet werden:

– Ruhe bewahren,
– die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 benachrichtigen,
– die Feuerstätte außer Betrieb nehmen,
– alle Luftzuführungsöffnungen des Kamins schließen,
– brennbare Gegenstände (wie z. B. Möbel) in der Nähe des Kamins entfernen oder abrücken,
– Feuerlöscher bereithalten. In keinem Fall Löschversuche mit Wasser unternehmen! Wasser dehnt sich beim Verdampfen stark aus und kann zu Verletzungen und starken Schäden an der Bausubstanz führen.
– Feuerfeste Gefäße bereitstellen und auf das Eintreffen der Feuerwehr warten.
– Der zuständige Bezirksschornsteinfeger wird normalerweise durch die Leitstelle kontaktiert.

Beim Einhalten dieser Sicherheitsmaßnahmen können viele Gefahren und Schäden vermieden werden. (ots)

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