Aus dem Auge, aus dem Sinn - hier stand einmal ein Baum (Foto: privat)
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Duisburg. „Stamm für Stamm verringert sich der Baumbestand im eh schon stark versiegelten Logistik-Standort logport“ beginnt eine Anfrage der CDU-Fraktion für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung Rheinhausen. Mittlerweile zähle sie 42 Pflanzgruben, „wo kein Gehölz mehr oder nur noch der Stumpf der einstigen Anpflanzung zu sehen ist“. Sprecher Ferdi Seidelt: „Schuld für das merkliche Garaus der nicht gerade billigen Renaturierung dürften weniger die Trockenheit oder mangelnde Pflege, sondern das unentwegte Rangieren der schweren Fahrzeuge sein.“ Ein akzeptabler, älterer Baumbestand wie auf der Antwerpener Straße sei für das große Gewerbegebiet eher die Ausnahme.

Sogleich gibt es jede Menge Grundwissen: Die Funktionen eines Baumes sind vielseitig. Er sorgt für ein angenehmes Klima, da er in der Lage ist, die Luft zu kühlen und die relative Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Die Absenkung der Temperatur beruht dabei auf den Wärmeverbrauch, der durch die Wasserverdunstung des Laubes erzielt wird, nicht durch die Schattenwirkung der Krone. Bäume produzieren wie alle Pflanzen auf der Erde Sauerstoff. Bäume binden Kohlenstoffe und bremsen den Klimawandel. Bäume sind Staubfilter, die „grüne Lunge“ einer Stadt. Für die Lärmminderung kann der einzelne Baum oder eine Baumgruppe ebenfalls wertvolle Dienste leisten, da eine dichte Krone oder ein dichter Kronenmantel im richtigen Winkel den Schall um einige Dezibel mindern kann.

Aus alledem entwickelt die Union eine Handvoll Fragen. Gibt es für das Gebiet „logport 1“ einen Pflanzplan, welche Baumarten wurden gepflanzt, welche besonderen Eigenschaften haben diese? Wer ist für den Baumbestand verantwortlich, wer überwacht/betreut ihn? Befinden sich die „logport 1“-Straßen im Pflichtenheft der Straßenbegeher? Was geschieht, wenn einmal mehr ein Baum dem kargen Grün-Ensemble entnommen wird (Ahndung Verursacher)? Warum gibt es erkennbar keine Nachpflanzungen, warum werden die Bäume nicht aktiver gegen Karambolagen geschützt? In Frage 5 verpackt die CDU ihre Wunschvorstellung: Gibt es Überlegungen, das Areal, das das Rheinhauser Stadtklima mitprägt, durch eine Begrünungsoffensive ökologisch wertvoller und von der Aufenthaltsqualität attraktiver zu gestalten?

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