v.l.: David Engelbrecht, Dirk Salewski (Foto: privat)
Anzeige

Kaarst. Die Freien Demokraten ziehen in Kaarst mit einer deutlich größeren und jüngeren Mannschaft in den Stadtrat ein. Die neuen Ratsmitglieder wählten Dirk Salewski (45) einstimmig zum neuen Vorsitzenden der Fraktion, der sich über das Vertrauen freut: „Ich bin meinen Kolleginnen und Kollegen sehr dankbar. Wir sind ein sehr dynamisches Team und werden uns jetzt umgehend an die Arbeit machen.”

Auf Vorschlag des neuen Vorsitzenden wählten die Freien Demokraten den 24-jährigen Architekturstudenten David Engelbrecht zu dessen Stellvertreter. „David hat sich durch viele Jahre Fraktionsarbeit als sachkundiger Bürger Fachkompetenz und einen großen Erfahrungsschatz erarbeitet. Von uns beiden ist er der politisch Erfahrenere.“

Mit einem Durchschnittsalter von 38 Jahren ist die FDP die jüngste Fraktion im Rat und die einzige mit einem Durchschnittsalter unter 50. „Wir treffen heute Entscheidungen, die die Zukunft betreffen. Darum ist es nur konsequent, die Betroffenen auch in die politischen Prozesse einzubinden“, kommentiert Salewski.

Engelbrecht bekräftigt diese Auffassung: „Mit Klimawandel, Digitalisierung, Investitionsstau nicht nur im Bildungssektor und gleichzeitig massiven Defiziten im städtischen Haushalt haben wir Herausforderungen vor der Brust, die gerade meine Generation betreffen werden. Hier wird ein schnelles und konsequentes Handeln erforderlich sein. Ich bin froh, dass meine Fraktion mir die Möglichkeit gibt, in verantwortlicher Position daran mitzuarbeiten.“

Das junge Team sieht sich mit einer herausfordernden Situation konfrontiert. Trotz starker Steigerung der Ratsmandate und eines Erdrutschsieges bei der Bürgermeisterwahl wird sich noch zeigen, inwiefern die Koalition aus CDU und Grünen die Liberalen gestalterisch zum Zuge kommen lassen wird. Der neue FDP-Fraktionsvorsitzende zeigt sich jedoch gelassen: „Natürlich hätten wir gerne in einer Koalition Verantwortung übernommen. Dass man sich mit dem Angebot einer möglichen Ampel offensichtlich nicht wirklich auseinandergesetzt hat, finde ich ein Stück weit ärgerlich. Das Stichwahlergebnis zeigt deutlich, dass die Kaarsterinnen und Kaarster sich neue Wege wünschen. Wir werden ein politisches Angebot unterbreiten und für den Bürger sichtbar in den Wettbewerb der besten Ideen für unsere Stadt einsteigen. Und dann werden wir sehen, ob es Schwarz-Grün wirklich auf Inhalte oder eher auf Pöstchen und den Briefkopf im Antragsformular ankommt. Genau daran werden wir diese Koalition messen.“

Beitrag drucken
Anzeigen