Der zukünftige Bürgermeister Ralf Köpke sucht schon das passende Werkzeug um Neukirchen-Vluyn tatkräftig zu beackern: v.l. Aylin Okyar-Köpke, Kornelia Janssen, Ralf Köpke und Norbert Arntz (Foto: Christian Voigt/LokalKlick)
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Neukirchen-Vluyn. Sie sind noch sprichwörtlich „voll von‘ne Socken“, die fast 20 #friendsforköpke. Keiner von ihnen ist SPD-Mitglied, doch ihr Engagement zwei Wochen vor der Stichwahl könnte wahlentscheidend gewesen sein. „Der Drops schien schon gelutscht“, Amtsinhaber Harald Lenßen nagte an der 50% Marke. Ein Hauch von Wechselstimmung kam in Neukirchen-Vluyn auf, als sich Freunde von dem parteilosen Ralf Köpke über WhatsApp organisierten – Resultat ihres beispiellosen Einsatzes sind 301 Stimmen Vorsprung bei der Stichwahl am letzten Sonntag. Langsam stellen sich die enthusiastischen Unterstützer nach dem Jubel- und Feier-Modus auf den Realisierungs-Modus um.

Mit Politik hatten die wenigsten der unabhängigen Köpke-Freunde bisher zu tun. Über die Moderation aller vier Hof-Gespräche von Ralf Köpke fand z. B. Lehrer Norbert Arntz den Weg ins Freunde-Team. Kornelia Janssen hatte schon vor der Kommunalwahl am 13. September an Veranstaltungen und Aktionen des von der SPD gestützten Kandidaten teilgenommen. So habe sie das „Rote Sofa“, das Markenzeichen des Köpke‘schen Wahlkampfs, an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet gesucht. „Beim ersten Wahlergebnis ging ein gegenseitig motivierender Ruck durch unseren Freundeskreis“, erklärt die in Neukirchen-Vluyn tätige Diplom Heilpädagogin und Kunsttherapeutin. Die 20 unter dem Hashtag „friendsforköpke“ zusammengefunden Bürgerinnen und Bürger sowie fast 40 weitere Sympathisanten und Helfer trauen Köpke nicht nur das Amt des Verwaltungschefs, sondern auch parteiübergreifend und zielorientiert für die 28.000 Einwohner starke Kommune zu handeln, zu. „Ich habe Ralf gute Chancen eingeräumt, immerhin hat er durch die Gewerkschaftsarbeit viel Erfahrung und er ist gut vernetzt“, benennt Norbert Arntz als Unterstützungsgrund.

Mit Ihrer Unterstützung wollten die #friendsforKöpke die Unabhängigkeit des Bürgermeisterkandidaten herausstellen. Flott verteilten sie noch mal 10000 Flyer flächendeckend, unterstützten bei fünf Marktständen und drei Sofa-Terminen. Bei einer morgendlichen WhatsApp-Chat-Laune entstand die Aktion aussortierten Wahlplakaten ein neues Kleid zu geben. „Wir wollten im doppelten Sinne nachhaltig unterstützen. Das Recycling der ausgedienten ca. 80 Wahlplakate mit unseren persönlichen Politik-Aussagen hat nochmal für Aufsehen gesorgt“, teilt Kornelia Janssen mit. „Es passt einfach zu dem bisherigen ideenreichen Wahlkampf meines Mannes Ralf, er kommt mit vielen Neukirchen-Vluynerinnen und Vluynern ins direkte Gespräch, zeigt die Bürgernähe, die oft als fehlend kritisiert wurde. Unter anderem auch das Gefühl ‘Wir werden erhört‘ der Erstwähler bei einer Veranstaltung am Klingerhuf motivierte uns gegenseitig“, sieht Aylin Okyar-Köpke als Hauptgrund für den Spaß, den der gemeinsame Einsatz bereitete.

Und apropos Socken, ein glück- und niveauloses Remake der ‘Rote-Socken-Kampagne‘ von 1994 spornte die Kreativität der Köpke-Unterstützer ein weiteres Mal an. Schwups wurden die über 30 eingefärbten roten Socken an den selbst erstellten Plakaten durch bunte Socken ausgetauscht bzw. ergänzt. „Denn das ist am Ende das, wofür Ralf Köpke steht und wofür die #friendsforköpke kämpfen: Ein vielseitiges und buntes Neukirchen-Vluyn, Veränderung statt Stillstand“, äußerte Mitinitiatorin Tanja Brouren ohne Groll über die nicht gelungene Störaktion von anonymen politischen Gegnern. So scheint der Geschäftsführer des Forsa-Instituts Manfred Güllner im Vorfeld der Bundestagswahl 2009 mit seiner Meinung zur Reaktivierung der ‘Rote-Socken-Kampagne‘ Recht zu behalten: „So eine platte Kampagne kann man heute nicht mehr fahren.“ Als weiteres positives Fazit neben dem Gewinn der Stichwahl durch Ralf Köpke sehen Kornelia Janssen, Norbert Arntz, Aylin Okyar-Köpke und Tanja Brouren, dass sie durch Begegnungen und Aktionen zu Freunden geworden sind. Aber hiermit soll für einige die Geschichte nicht enden, sie haben Lunte an der Politik gerochen … Fortsetzung erwünscht!

von Christian Voigt/LokalKlick

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