Mit dem neuen Fieber-Endoskop, das vom Förderverein des Krankenhauses gespendet wurde, können Patienten noch besser untersucht werden. (v.l.). Norbert Kox, Udo Küllertz, Margret Maier (alle Förderverein), Chefarzt Hanns-Peter Klasen und Sprachthera­peutin Claudia Varriale (Foto: St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln)
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Viersen. Spende des eigenen Fördervereins

Schluckstörungen können zahlreiche Ursachen haben, aber besonders in der Geriatrie, der Altersmedizin, sind die möglichen Folgen groß. Für eine bessere Diagnose und damit auch Behandlung am St. Irmgardis-Krankenhaus sorgt nun eine Spende des eigenen Fördervereines: ein modernes Fieber-Endoskop. Damit kann sichtbar gemacht werden, was sonst im Inneren verborgen bleibt.

„Viele Menschen, die neurologisch erkrankt sind, haben Probleme damit, ihre Nahrung zu schlucken“, erläutert Hanns-Peter Klasen, Chefarzt der Klinik für Geriatrie am Süchtelner Haus. Für ihn und sein Team ist das Fieber-Endoskop mit seinem bildgebenden Verfahren eine große Hilfe. „Wir freuen uns, erneut mit unserer Sachspende einen wichtigen Beitrag zur Behandlung zu leisten“, erklärt Förderverein-Vorsitzender Udo Küllertz.

 

Kleiner Schlauch mit großer Wirkung

Das Fieber-Endoskop besteht aus einem dünnen, flexiblen Schlauch, der durch die Nase eingeführt werden kann. An seiner Spitze ist eine Kamera, die ihre Daten direkt auf einen Bildschirm überträgt. „So sehen wir direkt die Strukturen, die am Schluckvorgang beteiligt sind: den Zungengrund, Gaumen und den Kehlkopf“, erklärt Sprachtherapeutin Claudia Varriale. Sie wird das neue gespendete Fieber-Endoskop zukünftig bei Patienten einsetzen.

Bei der Untersuchung bekommen die Patienten gefärbte Lebensmittel in unterschiedlichen Konsistenzen, von körnig über breiig bis flüssig. Das neue Endoskop überträgt die Vorgänge. „Durch die Kontraste können wir den Schluckverlauf genau verfolgen“, erklärt Claudia Varriale, „und anschließend die Patienten entsprechend behandeln und versorgen.“ Auch eine „Beobachtung in Ruhe“, um die Anatomie und den so genannten Sekret-Status zu prüfen, ist mit dem Endoskop sinnvoll. Das Fieber-Endoskop eignet sich auch für bettlägerige Patienten.

 

Schluckstörungen mit Folgen

Schluckstörungen können nicht nur dazu führen, dass der Körper austrocknet: mit einer Störung gehen auch Müdigkeit und Verwirrtheit einher. Auch die dadurch entstehende Mangelernährung hat erkennbare Auswirkungen, so kann beispielsweise uch eine Lungenentzündung entstehen.   „Das ist nicht nur eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität und im gesellschaftlichen Alltag, es kann auch beispielsweise dazu führen, dass eine Sonderernährung notwendig wird“, erläutert Hanns-Peter Klasen nur einen Teil der möglichen Folgen.

So dauert nicht nur die Genesung länger, es kann auch die Zeit im Krankenhaus ausdehnen. „Denn bei Schluckstörungen ergibt sich ein höheres Komplikations-Risiko“, führt er aus.

 

Nicht nur für Altersmedizin

Aber nicht nur für ältere Patienten sind Schluckstörungen ein Risiko. Auch bei akuten oder fortschreitenden Erkrankungen wie einem Schlaganfall, einem Schädel-Hirn-Trauma oder Multiple Sklerose kann die neue Technik helfen. Das gilt auch für die Behandlung von Krebs-Patienten nach Operationen oder Bestrahlungen, die Kehlkopf, Gaumen und Zunge betreffen und Menschen nach einer Beatmung.

„Wir freuen uns sehr über diese Spende des Fördervereins. Sie hilft uns, die  Patienten noch besser untersuchen und behandeln zu können“, lobt Hanns-Peter Klasen das neue Fieber-Endoskop.

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