Stolpersteine für die Familie Gompertz (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof)
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Krefeld. In Krefeld wurden weitere 18 Stolpersteine vom Künstler Gunter Demnig an sechs Stellen verlegt, die an den letzten freiwilligen Wohnort von Opfern des Nationalsozialismus erinnern. Zu jedem Stein bereiteten Schüler eine kurze inhaltliche Gestaltung in Form von Lesung, Vortrag oder künstlerischer Umsetzung.

In Krefeld wurden weitere 18 Stolpersteine vom Künstler Gunter Demnig an sechs Stellen verlegt, die an den letzten freiwilligen Wohnort von Opfern des Nationalsozialismus erinnern. Zu jedem Stein bereiteten Schüler eine kurze inhaltliche Gestaltung in Form von Lesung, Vortrag oder künstlerischer Umsetzung.

Um das Jahr 1896 eröffnete Gottfried Gompertz in seinem Elternhaus Elisabethstraße 92 mit seinem Bruder Max eine „Hut- und Mützenfournituren (Kurzwaren) und Seidenwarenhandlung”. Seit 1912 war der Firmensitz ein neuerbautes Fabrikgebäude an der Jahn(Vater-Jahn)-Straße 1-5. Das Gebäude hatten sich Max und Gottfried Gompertz nach Plänen des Architekten Karl Buschhüter errichten lassen. Neben der Mützenfabrik beheimatete das Fabrikgebäude noch Textilfirmen von ihren Brüdern. Im Mai 1938 zogen Gottfried Gompertz, seine Frau Rosalie und die Tochter Luise in das Haus Wilhelmshofallee 182.

Am 14. Juli 1938 emigrierte die Tochter Luise nach Kalkutta in Indien. Gottfried Gompertz und seine Frau planten, nach Schweden zu emigrieren, aber nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs musste der Plan aufgegeben werden. Gottfried Gompertz und seine Frau Rosalie wohnten bis zum November 1941 an der Wilhelmshofallee, dann mussten sie in das Haus Schlageterallee 41 (heute Friedrich-Ebert-Straße) umziehen, ein sogenanntes „Judenhaus”. Seit September 1939 war Gottfried Gompertz im Vorstand der Jüdischen Kultusgemeinde als stellvertretender Vorsitzender tätig, ab 1940 auch als Finanzdezernent.

Im April 1942 mussten er und seine Frau noch einmal die Wohnung wechseln. Sie kamen in das „Judenhaus” Goethestraße 85. Am 25. Juli 1942 wurden Gottfried und Rosalie Gompertz nach Theresienstadt deportiert. Am 21. September 1942 kamen sie von dort in das Vernichtungslager Treblinka, wo Gottfried Gompertz und seine Frau kurz nach der Ankunft ermordet wurden.

Ein Film von der Stolperstein-Verlegung ist auf dem Youtube-Kanal der Stadt Krefeld zu finden.

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