(Foto: privat)
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Krefeld. Die gebürtige Krefelderin Hildegard Wohlert wird am Montag, 19. Oktober, 100 Jahre alt. Sie wuchs mit drei Geschwistern auf: Theo, Leni und ihrem Zwillingsbruder Heinz. Zwei weitere Geschwister starben in der Kinderzeit, die kleine Schwester an Diphtherie, der kleine Bruder verunglückte mit acht Jahren. Beruflich war sie als Chefsekretärin im Siemensstahlwerk tätig. Das Haus wurde Ende des 2. Weltkrieges von einer Bombe getroffen und brannte völlig aus. Nach dem Krieg lernte Hildegard Wohlert ihren Mann kennen, arbeitete weiter während er sein Studium beendete, heiratete ihn und zog mit ihm ins Sauerland nach Warstein. Dort brachte sie mit 36 Jahren ihre Tochter Monika zur Welt. Nach einem weiteren Jahr in Warstein zogen sie für fünf Jahre nach Frankfurt. Dann zog die Familie nach Mülheim-Ruhr, wo sie den größten Teil ihres Lebens verbrachte. Dort waren sie in der katholischen Elisabethgemeinde in Saarn und im Alpenverein aktiv und machten viele Wanderungen in Deutschland, besonders in der Eifel.

Urlaub machten sie jedes Jahr für mehrere Wochen in Südtirol in St. Ullrich bei einer Familie, mit der sie im Laufe der Zeit eine große Freundschaft verband. Dort fanden viele Wanderungen statt, die der Seniorin in guter Erinnerung geblieben sind. Sie denkt deshalb immer noch gerne an die Berge. Von dort brachten sie auch viele Schnitzereien und Lampen mit nach Hause, die sie sehr liebt. Als sie schon 60 Jahre alt war, wuchs ihr erster Enkel auf, den sie oft mit viel Liebe versorgt hat, mit in den Urlaub nahm und ihm endlos Geschichten vorlas. Ihr Mann starb schon mit 67 Jahren. Nun musste sie sich an das Alleinsein gewöhnen. Ein Jahr später wurde ihr zweiter Enkel geboren, für den sie wieder eine liebevolle Oma war. Da war sie schon 77 Jahre alt, hat aber auch ihn öfter übers Wochenende und tageweise gehütet.

Dann kamen die Zeiten, in denen sie Hilfe brauchte beim Einkaufen, Garten oder geschäftlichen Dingen. Mit über 95 Jahren ist sie in ihrer Wohnung gefallen, konnte sich erst nicht gut erholen und hatte sehr viel Angst. So kam sie ins Haus ihrer Tochter nach Krefeld. Früher hat sie sehr viel gelesen, heute liest sie immer noch täglich die Zeitung. Sie ist geistig klar und nimmt Anteil an ihrer Familie, besonders an ihren Enkeln und mit großer Freude an ihrem Urenkel, der jetzt 1,5 Jahre alt ist. Sie liebt auch den Hund der Familie, füttert ihn gerne aus der Hand und freut sich, wenn er zu ihr kommt. Sie schreibt immer noch zu jedem Geburtstag, Fest oder besonderem Anlass ihren Familienmitgliedern Karten, die sie beklebt, bemalt und schön gestaltet. Nun feiert sie selbst ihren 100. Geburtstag im Kreise ihrer Familie.

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