(Foto: Reiner Worm/TUSEM)
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Essen. Der TUSEM Essen ist nun endgültig in der Liqui Moly Handball-Bundesliga angekommen. Im ersten Heimspiel feierte die Mannschaft von Trainer Jamal Naji einen verdienten 33:27 (18:15)-Sieg gegen den HBW Balingen-Weilstetten.

„Das ist Wahnsinn. In erster Linie überwiegt so etwas wie Stolz, die Jungs haben das einfach super gut gemacht“, freute sich Essens Coach nach der Partie. Naji sah eine couragierte und disziplinierte Leistung seiner Mannschaft, die schon früh im Spiel die Grundlage für diesen Erfolg legte.

Obwohl der TUSEM wegen der Corona-Maßnahmen in der Arena „Am Hallo“ auf Fan-Unterstützung verzichten musste, startete er motiviert und mutig in die Begegnung. Zum ersten Mal in dieser Saison mit dabei: Noah Beyer, der nach einer Fußverletzung nun sein Debüt in der 1. Bundesliga feiern konnte. Und von einer möglichen Nervosität ließ sich der 23-Jährige nichts anmerken. Schnell war der Linksaußen im Spiel, vollendete Tempo-Gegenstöße und blieb bei seinen Siebenmetern eiskalt. Im Angriff lief vieles nach Plan, aber auch in der Abwehr. Lukas Diedrich im Tor wurde von seinen Mitspielern gut unterstützt, weshalb Balingen immer wieder Probleme hatte gefährlich zu werden. So konnte sich der TUSEM einen ersten deutlichen Vorsprung erspielen.

Balingens Trainer Jens Bürkle reagierte mit einer Auszeit und brachte sein Team nun in die Spur. Plötzlich wurde der Rückstand aus Sicht der Baden-Württemberger geringer, unter anderem weil Jona Schoch immer wieder starke Offensiv-Aktionen zeigte. Aber die Essener blieben ruhig und behielten den Kopf. Bis zur Pause konnten sie sich wieder absetzen, weil vor allem das Tempospiel funktionierte. Gegen die schnellen Gegenstöße fanden die Gäste kein Mittel. Dementsprechend war die 18:15-Führung zur Pause verdient.

Aus Sicht der Essener wurde es nach dem Seitenwechsel noch besser. Die Angriffe spielten die Hausherren geduldig zu Ende, hatten dabei immer wieder Ideen, um Balingen gefährlich zu werden. Die Gäste hingegen fanden nur schwer zurück in die Partie, scheiterten häufig an der kompakten Abwehr des TUSEM. Immer wieder blockten die Essener die Angriffsversuche, was eine Menge Selbstvertrauen gab. Die Galligkeit und Aggressivität machten es den Baden-Württembergern phasenweise unmöglich Tore zu erzielen.

Auf der anderen Seite lief es nahezu aus einem Fluss. Das, was sich der TUSEM vornahm, schien ohne Probleme zu funktionieren. Sogar Neuzugang Tim Rozman durfte sich bei seinem ersten Auftritt für den Aufsteiger in die Torschützenliste eintragen. Weil die Mannschaft von Trainer Jamal Naji mit Kopf spielte und nicht locker ließ, kam in der zweiten Halbzeit keine Spannung mehr auf. Schon Mitte des zweiten Durchgangs war die Partie zugunsten des TUSEM entschieden, der nun weiteres Selbstvertrauen und Schwung für die kommenden Aufgaben holen konnte. Am Ende stand ein verdienter 33:27-Erfolg auf der Anzeigetafel.

„Ich kann meine Gefühle noch gar nicht so richtig einordnen. Das ist eine Mischung aus Glücksgefühlen und Belohnung für die Akribie, die die Jungs im Training und Spiel an den Tag legen. Es ist toll zu sehen, wie die Jungs sich meine Kritik zu Herzen nehmen und es besser machen wollen. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, sogar über die gesamten 60 Minuten. Die Abwehr-Qualität war dieses Mal der Faktor, warum wir das Spiel gewonnen haben. Nur so konnten wir unser Tempospiel aufziehen. Schön war natürlich auch, dass Noah Beyer wieder mit dabei war. Er hat uns sehr viel gegeben. Schade nur, dass wir den Sieg nicht mit unseren Fans gemeinsam in der Halle feiern konnten“, sagte TUSEM-Trainer Jamal Naji nach der Partie.

Schon am Donnerstag geht es für die Essener in der Liqui Moly Handball-Bundesliga weiter, dann mit einem Auswärtsspiel beim TBV Lemgo. Anwurf in der Phoenix Contact Arena ist um 19 Uhr.

TUSEM Essen – HBW Balingen-Weilstetten 33:27 (18:15)
TUSEM: Bliß, Diedrich; Beyer (7/3), Ellwanger (1), Rozman (2), Durmaz (1), Becher (1), Ignatow (2), Szczesny (4), Müller (5), Firnhaber (3), Seidel, Morante (1), Klingler (1), Kluth, Zechel (4).
Balingen: Jensen (6 Paraden), Bozic (5 Paraden); Zobel (1), Niemeyer (2), Lipovina (4), Kirveliavicius, Thomann (5/2), Nothdurft (1), Wiederstein, Gretarsson (3/1), Schoch (6), Scott Junior (4), Saueressig (1), Strosack.
Siebenmeter: 3/3 – 3/4.
Schiedsrichter: Koppl/Regner.
Strafminuten: 10 – 4.

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