Neuer Nistplatz am Münsterturm: Zusammen mit Kirchenvorstand Astrid Vosshans Berndzen (li.), Stefan Neumeier von der Unteren Naturschutzbehörde (re.), Bernd Bäumer und weitere Helfern der Arbeitsgemeinschaft wurde im oberen Fenster des Münsterturms der Nistplatz eingerichtet (Fotos: privat)
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Mönchengladbach. Stadt unterstützt Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz beim Bau eines Nistplatzes

In der Münsterkirche hat die Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz jetzt einen Nistplatz für Wanderfalken eingerichtet. In der Turmkuppel haben die Experten der Arbeitsgemeinschaft am obersten Fenster die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen, um den Greifvögeln eine neue Heimat zu bieten. Der Fachbereich Umwelt hatte die Idee, nach der Kirche St. Maria Rosenkranz in Eicken, St. Anna in Windberg, der evangelischen Hauptkirche in Rheydt und weiteren Standorten in Wickrath, Beckrath und Rheindahlen einen siebten Nistkasten für Wanderfalken einzurichten. „Bei einem Ortstermin zur Vorbereitung notwendiger Gehölzentfernungen im Rahmen der archäologischen Vorarbeiten zur Neugestaltung des Brunnenhofes hatte ich den Kirchturm sofort im Blick. Die hohe Turmkuppel ist für einen Brutplatz ideal, zumal sich durch den Abteiberg ein Gefälle in Richtung Geropark ergibt und die Wanderfalken hier schön kreisen können“, erklärt Stefan Neumeier. Er ist im Fachbereich Umwelt in der Unteren Naturschutzbehörde für den Artenschutz im Stadtgebiet zuständig und sprach den Kirchenvorstand an, der sofort zusagte. „Wir lieben die Natur und freuen uns über diese Gäste“, betont Kirchenvorstand Astrid Vosshans-Berndzen. Auch Stadtdirektor und Umweltdezernent Dr. Gregor Bonin ist begeistert: „Von meinem Büro in Rheydt kann ich die Aufzucht von Jungtieren live miterleben. Es ist super, dass wir nun auch einen Standort in der Mönchengladbacher Innenstadt gefunden haben und danke meinem Mitarbeiter und dem Kirchenvorstand für ihr Engagement.“

Die Arbeitsgemeinschaft ist davon überzeugt, dass der Wanderfalke hier ganz schnell einziehen wird. „Ich habe schon Wanderfalken an der Kirche gesehen. Die haben ein gutes Auge für solche Nistplätze“, erklärt Experte Bernd Bäumer. In Mönchengladbach gäbe es mittlerweile fünf bis sechs Wanderfalken-Paare. „Die fühlen sich wohl im innerstädtischen Bereich. Früher haben die Greifvögel ihre Nistplätze an Felswänden gefunden, aber Kirchen und alte Industriebauten sind als künstliche Felsen auch attraktiv“, so Bäumer weiter. Genug Futter ist in greifbarer Nähe: Wanderfalken ernähren sich in erster Linie von anderen Vögeln, insbesondere Tauben. Damit wird auch die Taubenpopulation an und im Umfeld der Kirche auf natürliche Weise reglementiert. Alle fünf bis sechs Wochen will die AG nun überprüfen, ob sich ein Greifvogelpaar hier angesiedelt hat.

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