Bei der Pressekonferenz im Rathaus (v. r.): Beigeordnete Sabine Lauxen (Gesundheit), Stadtdirektor Markus Schön, Beigeordneter Ulrich Cyprian (Ordnung) und David Nowak (Krisenkoordinator im Gesundheitsamt) (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Dirk Jochmann)
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Krefeld. Die Krefelder Stadtverwaltung reagiert auf die steigenden Corona-Fallzahlen mit einem Bündel von Verbesserungen bei den städtischen Dienstleistungen. Der Service im Diagnosezentrum an der Schwertstraße wird deutlich erweitert. Personell werden die städtische Corona-Hotline, die Ermittlung von Kontaktpersonen und der Kommunale Ordnungsdienst weiter verstärkt. Zudem wird es künftig auch ein festes mobiles Team für die Corona-Testungen geben. In einer Pressekonferenz haben Stadtdirektor Markus Schön, die Beigeordneten Sabine Lauxen (Gesundheit) und Ulrich Cyprian (Ordnung) sowie David Nowak als neuer Krisenkoordinator im Fachbereich Gesundheit die neuen Maßnahmen vorgestellt. Für das Deutsche Rote Kreuz, Betreiber des Diagnosezentrums, berichtete Geschäftsführerin Sabine Hilcker.

Stadtdirektor Markus Schön appelliert an die Krefelderinnen und Krefelder, das Virus weiter ernst zu nehmen: „Durch die nächste Welle werden wir nur kommen, wenn wir uns gemeinsam an die Regeln halten. Wir müssen deshalb auch überlegen, welche Kontakte wir in unserer Freizeit in den nächsten Wochen einschränken können.“ Ziel müsse es sein, die Kitas, Schulen und Betriebe geöffnet zu halten. Einen sogenannten Lockdown wie im Berchtesgadener Land gelte es zu verhindern. Er lobte dabei den Einsatz der städtischen Mitarbeiter: „Seit Monaten arbeiten viele Kolleginnen und Kollegen bis zur Belastbarkeitsgrenze“. Insbesondere der Fachbereich Gesundheit und der Kommunale Ordnungsdienst seien derzeit stark gefordert. Weitere 75 städtische Mitarbeitende anderer Fachbereiche haben sich jetzt gemeldet, um im Gesundheitsamt bei Corona-Hotline und Kontaktermittlung zu helfen oder den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) zu unterstützen. „Das ist eine tolle Solidarität der Kollegenschaft im Konzern Stadt“, lobte Schön. Zudem hätten sich 20 Studenten der Hochschule Niederrhein gemeldet, die bei der Kontaktermittlung helfen wollen. Auch bei den städtischen Tochterunternehmen wie Sparkasse oder SWK sei die Bereitschaft „sehr groß“, Personal unterstützend bereitzustellen. David Nowak, Arbeitsmarkt-Koordinator in der Stadtverwaltung, wird an der Seite von Sabine Lauxen in den kommenden Monaten die Arbeitsgruppen im Fachbereich Gesundheit strukturieren, um hier für die Corona-Pandemie noch besser gewappnet zu sein.

Hohe Priorität hat in der Stadtverwaltung die weitere Stärkung des Diagnosezentrums an der Schwertstraße, das in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz betrieben wird. Hier wird das Personal aufgestockt, es gibt künftig vier statt drei Teams für die Abstriche. Die Öffnungszeiten werden damit einhergehend ab Montag 26. Oktober, deutlich ausgeweitet. Auch am Wochenende ist das Diagnosezentrum dann besetzt. Künftig wird das Diagnosezentrum an sieben Tagen in der Woche von 7 bis 21 Uhr besetzt sein. „Wir haben so den Vorteil eines breiteren Zeitraums für die Abstriche“, erläuterte Lauxen. Dem DRK werde die Möglichkeit geboten, erweiterte Zeitkorridore für Termine anzuberaumen, so dass es zu weniger Begegnungen kommt. Zusätzlich zur telefonischen Anmeldung wird ab Montag auch eine Anmeldung online möglich sein die auf der Homepage zu finden ist. man einen Zeitraum wählen, an dem eine Testung vorgenommen werden soll. Neben der stationären Testkapazität mit drei Teams wird es künftig ein festes mobiles Team geben, das Einrichtungen besuchen und Screenings vornehmen kann. „Wir können dann pro Tag bis zu 1.000 Abstriche vornehmen“, kündigte Sabine Lauxen an. Um eine Ausweitung der Laborkapazität für Krefeld wolle man sich kümmern – derzeit könne hier der Bedarf aber noch gedeckt werden. Die Stadtverwaltung werde auch weiter auf veränderte Bedarfe reagieren, wenn sich im Laufe der nächsten Wochen Notwendigkeiten zeigen. Sabine Hilcker vom DRK betonte, dass Krefeld eine der ersten Städte in der Region gewesen ist, die ein Diagnosezentrum zur Unterstützung der Hausärzte installiert haben. „Die Zusammenarbeit gelingt sehr gut“, sagte Hilcker.

Ulrich Cyprian als Beigeordneter unter anderem für den Fachbereich Ordnung wies auf die Regeln hin, die mit der neuen Coronaschutzverordnung durch Überschreiten der 50er-Inzidenz auch für Krefeld gelten. Eine Maskenpflicht für die Fußgängerzonen und Wochenmärkte in Krefeld hat die Stadtverwaltung per Allgemeinverfügung bereits durchgesetzt. Sie gilt bis einschließlich 1. November. Dabei beobachtet auch die Stadtverwaltung eine erhöhte Intoleranz gegenüber den Regeln in Teilen der Bevölkerung: „Die Stimmung wird zunehmend aggressiver“, teilte Ulrich Cyprian eine Beobachtung des Kommunalen Ordnungsdienstes. Auch er appellierte an die Bürgerschaft, die Regeln einzuhalten. „Die nächsten Tage und Wochen sind entscheidend, wie wir durch den Winter kommen.“

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