(Foto: Stadt Willich)
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Willich. Robert-Schuman-Europaschule setzt Ministeriums-Offerte um – Hilfe vom Kinderschutzbund

Geht doch: Mit Unterstützung des Willicher Kinderschutzbundes, einiger engagierter Lehrer und der Willicher Schulverwaltung wurde aus einem Angebot des Ministeriums für Schule und Bildung jetzt sehr kurzfristig ganz konkreter Förderunterricht: An der Robert-Schuman-Europaschule wird in dieser Woche in insgesamt sechs Gruppen jahrgangsübergreifend Förderunterricht in Deutsch, Mathe und Englisch angeboten – und von den Schülern offensichtlich gerne genutzt.

Zur Vorgeschichte: Recht kurzfristig hatte das Ministerium konkret Geld zur Bezahlung und also Förderung von “Außerschulischen Bildungs- und Betreuungsangeboten in Coronazeiten im Jahr 2020”, konkret in den Herbstferien angeboten. Die Willicher Schulverwaltung wollte das Angebot nutzen und schrieb alle Schulen an, ob Interesse bestünde; die Leitung der Willicher Robert-Schuman-Europaschule war stadtweit die einzige, die auf das Angebot einstieg, die Eltern befragte – und von der Nachfrage seitens der Elternschaft mehr als überrascht war.

Auch Pädagogen, die bereit waren, kurzfristig einzusteigen, fanden sich im Kollegium, und da sich auch noch der Willicher Kinderschutzbund mit seinem Vorsitzenden Mario Sagner in der Lage sah, das vertragliche Drumherum, den kaufmännischen Part in Rekordzeit zu regeln (Honorarverträge mit den Unterrichtenden waren abschließen, Helga Mücke vom Willicher Kinderschutzbund, so Sagner dankbar, kniete sich in die Aufgabe) kam das Ganze in kurzer Zeit ins Rollen.

Jedenfalls sind die in der Schule am Projekt federführend beteiligten, Lehrerin Stephanie Blome, Schulleiter Burkhard Brörken und der didaktische Leiter Alexander Rother, sehr froh, angesichts der für die Schüler ohnehin nicht einfachen Zeiten (Unterrichtsausfall und weniger Präsenzunterricht wegen der Pandemie) hier ein wenig gegensteuern zu können: „Für uns steht eh außer Frage“, so Schulleiter Brörken, „dass unter der ganzen misslichen Situation nicht die Schüler leiden dürfen – und da ist ein solches Angebot sicher ein hilfreicher Schritt.“

Stephanie Blome hat also jahrgangsübergreifend, aber schon grob sortiert (Stufen 5/6/7 und 8/9/10 jeweils zusammengefasst) 15köpfige Lerngruppen gebildet, und auch gerade das „Übergreifende“ kommt bei den Kindern und Jugendlichen dem Vernehmen nach gut an. „Natürlich ist das jetzt nicht so der Brüller, in den Herbstferien in die Schule zu gehen“, sind die befragten Sophie (14) und Peter (15) spontan ehrlich, aber beide sind auch wirklich froh, ganz gezielt Lücken im Stoff füllen zu können: „Vor allem in entspannter Atmosphäre in den eher kleinen Gruppen“ mache das Ganze wirklich sogar Spaß, erläutert Sophie, bevor sich die beiden auf den Schulhof zur Mittagspause begeben: Der eigens im Rahmen des Programms beauftragte Baguette-Service hat geliefert. Lernen macht Appetit…

Bernd Hitschler, Leiter des Geschäftsbereichs Schule bei der Stadt, hofft jedenfalls sehr, dass dieses erfolgreiche und extrem nachgefragte Angebot der Europaschule (mehr als 150 Anfragen, von manchen Eltern in mehreren Fächern, kamen nach diversen Fächern aus der Elternschaft, bis auf zehn konnten alle zumindest mit einem Angebot bedient werden) „Schule machen wird und andere Schulen sich perspektivisch ebenfalls bereitfinden, Entsprechendes anzubieten“.

Denn dass man nach den guten gemachten Erfahrungen in „Richtung dieses Angebots am Ball bleiben“ werde, verstehe sich von selbst, so Schuldezernentin Brigitte Schwerdtfeger: „Wir gehen eigentlich davon aus, dass das Angebot des Schulministeriums fortgesetzt läuft und wir also angesichts der ja anhaltenden pandemischen Situation und der daraus absehbaren Folgen auch Ostern und im Sommer entsprechende Angebote werden machen können.“

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