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Duisburg/Kreis Kleve/Kreis Wesel. Nächster Lockdown bremst besonders gebeutelte Branchen erneut aus

Die Wirtschaft erholt sich nur langsam von den Covid-19-Folgen, das zeigen die aktuellen Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage. Viele Unternehmen haben die massiven Einschnitte im Frühjahr noch nicht überwunden und müssen jetzt erneut schließen. Der IHK-Konjunkturklimaindex für den Niederrhein zeigt, wie mühsam der Aufstieg auch ohne zweiten Lockdown ist: Er klettert von 71 Punkten im Mai auf aktuell 89 Punkte. Der Index lag im Januar noch bei 111 Punkten und fasst die Geschäftslage und Erwartungen der Unternehmen zusammen.

„Unsere Umfrage zeigt: Wirtschaftliche Erholung ist eng damit gekoppelt, dass die Pandemie unter Kontrolle bleibt“, so Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK. Die Geschäftslage und Erwartungen der Unternehmen haben sich zuletzt leicht aufgehellt. Doch schon vor dem zweiten Lockdown überwiegen die negativen Einschätzungen: Insgesamt bewerten 35 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage als schlecht. Das sind zwar etwas weniger als noch im Mai (39 Prozent), aber weiterhin sehr viele. Zwei von drei Unternehmen rechnen für 2020 mit Umsatzeinbußen, jedes fünfte sogar mit Einschnitten von mehr als 25 Prozent. Besonders schwierig werden die kommenden Monate für Gastronomie, Kultur- und Freizeitbetriebe, die es bereits im März und April besonders hart getroffen hat und jetzt erneut schließen müssen. „Für diese Branchen war das ganze Jahr sehr düster und jetzt wird ihnen das Licht wieder abgeschaltet. Damit die Unternehmen überleben, kommt es jetzt darauf an, die zugesagten Hilfen schnell zu bekommen“, so Dietzfelbinger.

 

Wirtschaftsrisiko Nr. 1: Corona und die Folgen

Als größtes Geschäftsrisiko nennen die Unternehmen die direkten und indirekten Folgen von Corona. Besonders einschneidend ist, dass die Kunden wegbleiben: 67 Prozent sehen die zurückhaltende Nachfrage aus dem Inland als Risiko, im Handel sogar 75 Prozent. Die Auslandsnachfrage ist für 33 Prozent der Unternehmen problematisch. In der sehr exportabhängigen Industrie liegt der Anteil sogar bei 45 Prozent. Auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen empfindet jedes zweite Unternehmen als negativ (48 Prozent). „Der anstehende zweite Lockdown ist eine sehr, sehr bittere Pille. Positiv ist aber, dass er bundesweit gilt. Denn unsere Wirtschaft braucht klare und einheitliche Regeln und so viel Planungssicherheit wie irgend möglich“, so Dietzfelbinger.

 

Große Sorgen um globalen Handel

Das Exportgeschäft leidet weiter unter dem weltweiten Pandemieverlauf. Die Unternehmen am Niederrhein rechnen daher nur mit geringen Impulsen von den Auslandsmärkten: Nur 14 Prozent gehen davon aus, dass es besser wird – genauso wenige wie im Mai. Die Unwägbarkeiten um den Brexit und die US-Wahl erschweren die Auslandsgeschäfte zusätzlich.

An der Konjunkturbefragung haben sich 347 Betriebe mit rund 41.000 Beschäftigten beteiligt. Der Bericht steht als Download unter www.ihk-niederrhein.de/konjunkturbericht zur Verfügung.

 


Die Niederrheinische IHK vertritt das Gesamtinteresse von rund 69.000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve. Sie versteht sich als zukunftsorientierter Dienstleister und engagiert sich als Wirtschaftsförderer und Motor im Strukturwandel.

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