Moers/Niederrhein. Mobilität steht vor gewaltigem Umbruch
Drohnentaxis gibt es in Dubai und Los Angeles längst. Und während sich in Deutschland vor zwei Jahren gerade einmal 36.000 Kunden dafür entschieden, statt eines eigenen Autos das Car-Sharing zu nutzen, sind es heute schon einige Millionen. Die Anforderungen an Mobilität ändern sich und damit die Geschäftsmodelle für Unternehmen. Professorin Dr. Ellen Enkel forscht an der Universität Duisburg-Essen (UDE), in welche Richtung sich die Mobilität entwickelt und lehrt zudem Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. Ihr Vortrag anlässlich der 33. Universitätswochen der Sparkasse am Niederrhein und der UDE ist auf dem YouTube-Kanal der Sparkasse veröffentlicht.
Professorin Enkel zeichnet darin die Entwicklung der Automobilbranche von den 80er-Jahren bis heute nach. „Während man vor dem Jahr 2000 dachte, dass die großen Unternehmen überleben würden, zeigt sich heute, dass die innovativsten und fittesten das Rennen machen.“ Niemand habe vor wenigen Jahren daran gedacht, dass ein Datenriese wie Google sich plötzlich für autonomes Fahren interessieren würde. Warum Google das trotzdem tut, beantwortet Professorin Enkel so: „Das Unternehmen will einfach noch mehr von den Kunden erfahren, das geht besser, wenn diese nicht selber fahren müssen, sondern Zeit fürs Handy haben.“
Unternehmenserfolg hänge heute von einer guten Vernetzung seiner Kompetenzen ab. Die vor allem in den 90er-Jahren entwickelte Prozesslogik, in der es um Qualitätsmanagement und vertieftes Wissen gehe, sei überholt, so die Wissenschaftlerin, die in der Fachpresse als Auto-Päpstin bezeichnet wird. Professorin Enkel folgte im März dieses Jahres ihrem Vorgänger Professor Ferdinand Dudenhöffer nach. Sie selbst bezeichnet sich als Expertin für Mobilitätsinnovationen und geht davon aus, dass die Art, wie Menschen sich zukünftig bewegen und bewegen lassen wollen, vor einem gewaltigen Umbruch stehe.