Eines der vielen Teams im Cafe Klamotte : v.l. : Monika Delveaux, Wolfram Mildner, Ruth Nellen, Klaus Volkmann, Angelika Lehmann und Angelika Eibach (Foto: privat)
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Duisburg. Es war der Martinstag, der 11.11.2015, an dem das Café Klamotte in Rheinhausen erstmals seine Türen für Gäste geöffnet hat. „Das war kein zufälliges Datum“, erinnert sich Diakon Stefan Ricken. „Das Fest der Mantelteilung erinnert uns an den christlichen Auftrag der Solidarität und der Hilfe für unseren Nächsten“. Genau das will das Café Klamotte seit nunmehr für Jahren.

Das Konzept ist bekannt: Gebrauchte, gespendete Kleidung wird für einen kleinen Preis und für wirklich jeden Geldbeutel erschwinglich angeboten.  “Viele Menschen bringen uns ihre gebrauchten und ausrangierten Kleidungsstücke, Schuhe, Bettwäsche und Tischwäsche. Dafür sind wir sehr dankbar“, freut sich Ricken. Denn diese Kleidung kommt nicht nur Menschen mit weniger Geld zu Gute sondern es ist auch ein Beitrag zur Ökologie und zum nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen.

Und so verbindet das Café Klamotte mehrere Aspekte: die Plattform für gebrauchte Kleidung, einen Treffpunkt für den Stadtteil im eingegliederten Café mit fair gehandeltem und günstigen Kaffee und auch die Möglichkeit zum freiwilligen sozialen Engagement für andere. „Momentan arbeiten 52 Frauen und Männer ehrenamtlich im Café Klamotte Rheinhausen“, zählt Ricken auf. Sie werden unterstütz von zwei Teilzeitmitarbeiterinnen des Caritasverbandes, die die Ehrenamtlichen unterstützen. „Das Projekt lebt von der Freiwilligenarbeit. Ohne diesen enormen Einsatz wäre der Erfolg dieses Projektes nicht denkbar“, freut sich Ricken. Mitgetragen wird das Projekt von der katholischen Pfarrei St.Peter und dem evangelischen Gemeindeverbund Rheinhausen in enger Kooperation mit der Diakonie und dem Caritasverband Duisburg.

Leider ist durch die Corona-Pandemie momentan nicht alles so möglich wie sonst. Der Café- und Begegnungsbereich ist seit März geschlossen und wird auch vorläufig geschlossen bleiben müssen. Der Zutritt ist – wie in allen Geschäften – begrenzt und es besteht Maskenpflicht. „Auch das ist für unsere Freiwilligen eine große Herausforderung und ich ziehe meinen Hut vor allen, die tagtäglich unter denen Bedingungen ihren Dienst tun“.

So ist es auch momentan nicht möglich den Ehrenamtlichen in der Form zu danken, wie es sonst üblich war. „Immer zum Martinstag und somit zum Geburtstag von Café Klamotte haben wir zu einem Dankabend eingeladen. Mit einem kleinen Programm, mit einem guten Essen und mit Begegnung“. In diesem Jahr muss es anders gehen. Und so erhalten die Freiwilligen den Dank auf eine andere Weise, aber nicht weniger von Herzen.

Und noch etwas: das Projekt hat Kreise gezogen. So eröffnete zwei Jahre später das Café Klamotte in Homberg (Moerser Str.59, 47198 Duisburg) und in diesem Jahr ein weiteres in Meiderich ( Von-der-Mark-Str. 73, 47137 Duisburg). Beide ebenfalls in Kooperation mit den katholischen und evangelischen Gemeinden vor Ort.

Auch wenn die Zeiten momentan schwierig sind, wirbt das Projekt immer wieder auch um ehrenamtliche Mithilfe. So werden für die verschiedenen Öffnungszeiten immer Menschen gesucht, die sich im Verkauf, in der Sortierung oder im Bereich des Fahrdienstes engagieren. Interessierte können sich melden bei Diakon Stefan Ricken, Fachbereich Gemeindecaritas, Telefon 02066-4168418 (Anrufbeantworter).

Das Café auf der Hochemmericher Str. 54 in 47226 Duisburg, direkt am Markt, hat momentan geöffnet von Dienstag bis Samstag von 09:30 bis 12:30 Uhr. Die Nachmittagsöffnungszeiten müssen im November aufgrund der momentanen Situation leider entfallen. In dieser Zeit werden auch gerne Spenden entgegengenommen.

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