(Foto: privat)
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Krefeld. Die nächste Hiobsbotschaft für Krefeld. Outokumpu kündigte heute den Arbeitnehmervertretern im Präsidium des Aufsichtsrates einschneidende Restrukturierung des Unternehmens durch Kosteneinsparungen und schmerzhaften Personalabbau an. Outokumpu will im Jahr 2021 weltweit 1.000 Stellen, davon 250 in Deutschland abbauen. Auch betriebsbedingte Kündigungen seien nicht ausgeschlossen. Zudem soll die Tariferhöhung in der Stahlindustrie, die 2021 verhandelt wird, nicht für Outokumpu gelten. Ebenso soll das tarifliche Weihnachtsgeld 2021 nicht bezahlt werden.

Zudem ist die Unternehmensmitbestimmung bei Outokumpu Deutschland gefährdet, weil nach Umsetzung der geplanten Maßnahmen die Zahl der Beschäftigten auf unter 2.000 sinken würde. Outokumpu begründet den Personalabbau und die Mitbestimmungsflucht mit der schwierigen Situation in der Stahlindustrie. Sie seien nötig, um das Unternehmen zukunftsfest zu machen.

Wie viele von den aktuell ca. 1.200 Beschäftigten im Krefelder Werk ihren Arbeitsplatz verlieren sollen, ist noch nicht bekannt. Die IG Metall Krefeld kritisiert scharf die Restrukturierung des Unternehmens allein zu Lasten der Beschäftigten. Zur Zukunft des Stahlunternehmens gehören vielmehr alternative ökologischere Technik, offensive Geschäftskonzepte und das Halten von gut ausgebildeten Fachkräften.

Die IG Metall unterstützt nach Kräften die Arbeitnehmervertretungen sowie alle betroffenen Kolleginnen und Kollegen. So wird die IG Metall Krefeld in den nächsten Tagen mit dem Betriebsrat und den Vertrauensleuten über die aktuelle Lage diskutieren und gewerkschaftliche Aktionen planen.

Die IG Metall fordert:

  1. Die Beschäftigten und die Betriebsräte der Outokumpu Deutschland müssen umgehend und umfassend über die Planungen des Vorstandes informiert werden.
  2. Es ist erforderlich, einen Zukunfts-Tarifvertrag zwischen der IG Metall und Outokumpu Deutschland abzuschließen, der betriebsbedingte Kündigungen ausschließt und der durch eine Vereinbarung zwischen Outokumpu und dem Konzernbetriebsrat ergänzt wird.
  3. Ein Verzicht auf das Weihnachtsgeld und auf die Tariferhöhung in 2021 wird nicht akzeptiert.
  4. Die angekündigte Nicht-Übernahme der ausgelernten Auszubildenden in 2020/2021 ist nicht verhandelbar.
  5. Die Mitbestimmung bei Outokumpu in Deutschland muss erhalten bleiben.
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