(Foto: privat)
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Krefeld. „Ich freue mich, dass es in diesen Zeiten gelungen ist, die Feier zu veranstalten. Es war der feste Wille von Hospizleiter Alexander Henes und den Mitarbeitern/-innen das Martinsfest nicht einfach so verstreichen zu lassen“ – Prof. Roland Besser (Vorsitzender Hospiz Stiftung Krefeld) konnte an einem milden November-Nachmittag mehrere Gäste mit ihren Familien zu einer kleinen Martins-Feier im Garten des Hospiz am Blumenplatz begrüßen – unter Einhaltung der Corona-geschuldeten Abstände.

Das Team des Hospiz‘ hatte mittags für die Gäste den traditionellen Gänsebraten zubereitet, am Nachmittag kamen die Gäste und ihre Angehörigen dann in den Garten. Sie wurden musikalisch unterhalten von einigen Musikern aus dem SKW- bzw. Prinzengarde-Orchester, die durch Vermittlung von Jörg Ludewig (Prinzengarde) ins Hospiz gekommen waren und die traditionellen Martins-Lieder mit gebührendem Abstand von den Gästen spielten. Sascha Schmitz (BLL Veranstaltungstechnik) hatte den Garten und das Gebäude ehrenamtlich mit farbigen Lichteffekten und einer Feuer-Projektion auf eine Leinwand gestaltet – die Effekte zeigten sich schön mit zunehmender Dämmerung.

Seelsorge-Koordinatorin Elisabeth Bastians und Michelle Engel, Gemeindereferentin der kath. Kirchengemeinde Papst Johannes XXIII, mit der das Hospiz eng verbunden ist, erzählten die Legende von der Mantelteilung des hl. Martin. Die Unterstützung der Kirchengemeinde und durch Pfarrer David Grüntjens sei eine große Hilfe, so Hospiz-Leiter Alexander Henes. Die Vortragenden wurden auf der Gitarre begleitet von Musiktherapeutin Marie-Christine Krull-Kobusek.

Für diejenigen Gäste, die nicht in den Garten kommen konnten, wurde die Feier in die Zimmer übertragen. „Ich bin sehr froh, dass wir dieses Fest so gestalten konnten. Wir halten im Hospiz die Abstands- und Hygieneregeln ein, aber auf der anderen Seite ist es für unsere Gäste das letzte Mal, dass sie diesen Anlass feiern können. Das wollen wir auch berücksichtigen“, meinte Alexander Henes.

 

Hintergrund

Das Hospiz am Blumenplatz wurde 2004 eröffnet. „Die Würde des Menschen ist unantastbar – bis zuletzt!“ – das ist der Leitspruch aller hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Einrichtung für Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Die Gäste sind hochbetagte Menschen, aber auch jüngere Menschen mit einer schweren Erkrankung. Das Hospiz bietet Platz für 13 Gäste.

Dem Team aus Haupt- und Ehrenamtlern ist es wichtig, dass die Gäste die Zeit im Hospiz so fröhlich und friedvoll wie möglich verleben. Dazu gehören die palliative Pflege nach den ärztlichen Vorgaben, aber auch Zusatzangebote, um zum Beispiel Schmerzen, Ängste und Verkrampfungen zu lindern.

Das deutsche Hospiz-Gesetz sieht vor, dass die Hospize 95 % des Pflegesatzes von den Krankenkassen erhalten, 5 % sowie alle Kosten für zusätzliche Angebote und Therapien müssen über Spenden aus „bürgerschaftlichem Engagement“ finanziert werden.

Die ehrenamtlichen Helfer/-innen begleiten die Gäste des Hospizes im Gebäude, sind aber auch in der ambulanten Betreuung bei schwerstkranken Menschen zuhause tätig.

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