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Rheurdt. Der Lions Club Rheurdt/Niederrhein unterstützt RISKID e.V.

Bereits zu Beginn der Pandemie fanden sich in der Tagespresse Berichte über eine Zunahme von Fällen häuslicher Gewalt und Kindesmisshandlung bedingt durch den Lockdown. Viele Fälle von sexueller Misshandlung von Kindern und die Aufdeckung der bekannten Fälle von Kinderpornographie zeigten überaus deutlich einen Handlungsbedarf, etwas für den Schutz betroffener Kinder zu tun. Vor diesem Hintergrund entschieden sich die Damen des Lions Clubs Rheurdt/Niederrhein dafür, den Duisburger Verein RISKID e. V. mit dem Geld, das beim diesjährigen Rosenfest gesammelt werden sollte, zu unterstützen. RISKID e. V. ist eine Organisation, welche sich zur Aufgabe gestellt hat, die interkollegiale Kommunikation zwischen Kinder- und Jugendärzten beim Verdacht einer Kindesmisshandlung zu verbessern.

Der Club hatte schon alle Vorbereitungen für das 17. Rosenfest Anfang Juni 2020 auf dem Tompshof in Hochkamer abgeschlossen, als der erste Corona bedingte Lockdown kam – und damit auch die Absage des über den Niederrhein hinaus beliebten Festes. Die geplante Unterstützung des Vereins RISKID e. V. abzusagen war für die Clubfrauen allerdings keine Option. Deshalb sind die Damen des Lions Clubs Rheurdt/Niederrhein auf Bitten der Präsidentin Petra Hauschild einen ganz neuen Weg gegangen. Als Kompensation für viele nun nicht notwendige Arbeitsstunden, 120 selbstgekochte Marmeladen, über 100 selbstgebackene Kuchen und Torten, selbstgemachte Rosenlimonade u. v. m wurden die Clubmitglieder und Freunde und Förderer erstmalig in der 30-jährigen Clubgeschichte gebeten, eine Spende zugunsten von RISKID e. V. auf das Hilfswerkkonto des Clubs zu überweisen. Die Resonanz war überwältigend und der Club konnte Ende Oktober diesen Jahres 5.000 € überweisen.

Der Verein RISKID e. V. wurde im Herbst 2012 in Duisburg gegründet und setzt die Arbeit des bis dahin von Duisburger Kinder- und Jugendärzten organisierten Pilotprojektes RISKID fort. Speziell der interkollegiale Austausch steht hier im Vordergrund. Der Name des Vereins steht für das vom Verein entwickelte RISiko-Kinder-Informationssystem-Deutschland, welches als technisches Unterstützungssystem in Form einer Datenbankanwendung den an RISKID beteiligten Ärzten zur Verfügung steht.

Der Duisburger Kinderarzt und Mitbegründer Dr. Ralf Kownatzki bemüht sich als Vertreter von RISKID e.V. seit längerem darum, eine klare gesetzliche Regelung auf Bundesebene zu bekommen, in der der interkollegiale Austausch zwischen Kinderärzten, bzw. Ärzten die Kinder behandeln, geregelt wird. Dadurch würden die Ärzte eine Rechtssicherheit bekommen und nicht länger gegen ihre Schweigepflicht verstoßen müssen, um Kinder vor einer potentiellen Misshandlung zu schützen. Dank fachlicher und politischer Unterstützung soll in Berlin eine entsprechende Formulierung bzw. Regelung in das neue Kinder- und Jugendstärkungsgesetz eingebracht werden. Dies würde einen besseren Schutz der Kinder ermöglichen.

Aktuell kann durch die Spende des Lions Clubs Rheurdt/Niederrhein eine deutschlandweite Postaktion finanziell unterstützt werden. Diese Aktion und begleitende Anzeigen in Fachzeitschriften für Ärzte und Kinderärzte soll weitere Kinderärzte dazu bewegen, bei RISKID mitzumachen und das elektronische RISKID-System als Frühwarnsystem ebenfalls zu verwenden. So kann noch besser verhindert werden, dass Kinder als schwächste Mitglieder  unserer Gesellschaft weiterhin unter Misshandlung leiden müssen und diese Taten durch das „Doktor-Hopping“ der Eltern (Wechsel des behandelnden Arztes bei kritischen Nachfragen)verschleiert werden können.

Der Lions Club Rheurdt/Niederrhein ist glücklich und dankbar auf diesem Weg das Lions Motto „We serve“ in die Tat umsetzen zu können. Ein besonderer Dank geht an alle Spender, die durch ihre finanzielle Unterstützung hierbei geholfen haben.

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