Das Hospiz am Blumenplatz wurde 2004 eröffnet. Zum Finanzierungskonzept gehört es, dass 5 Prozent der Kosten über Spenden aus „bürgerschaftlichem Engagement“ gedeckt werden (Foto: Hospiz am Blumenplatz / Nadia Joppen)
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Krefeld. Es ist das fünfte Mal und in diesem Jahr berührt die Nachricht besonders: Nazim Bilgen, Gründer und Geschäftsführer des Büros für Sportwetten „nb sport GmbH“ mit dem Hauptsitz in Krefeld, spendet wieder 4 000,- Euro für die Hospiz-Arbeit in Krefeld.

Je 2 000,- Euro erhalten das Hospiz am Blumenplatz für die Sorge um die erwachsenen Gäste in ihrer letzten Lebensphase und die DRK-Schwesternschaft Krefeld für das Kinder- und Jugendhospiz im stups-KINDERZENTRUM.

„Mir war es wichtig, auch in diesem Jahr zu spenden. Ich mache das aus Überzeugung, aber gerade die Corona-Pandemie und die teils schwerwiegenden Folgen dieser Krankheit führen uns vor Augen, wie wichtig die Gesundheit ist“, meint Nazim Bilgen. Die Büros des Unternehmens mussten mit Beginn des Monats November zum zweiten Mal in diesem Jahr schließen, aber das habe ihn nicht davon abgehalten, die Hospiz-Arbeit wieder zu unterstützen.

Prof. Roland Besser (Vorsitzender der Hospiz Stiftung Krefeld) und Hospiz-Leiter Alexander Henes freuten sich über die Spende. „Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass wir viele Dinge und Angebote im Haus einstellen mussten. Das ist für alle eine emotionale Belastung“, beschrieb Prof. Besser eine Folge der Corona-Schutzbedingungen. Alexander Henes betont, dass das Pflegeteam sich trotzdem bemüht, die Tage im Hospiz im Rahmen des Möglichen zu gestalten und etwa wie vor kurzem auch einen Anlass wie St. Martin zu würdigen. „Es ist ja mit sehr großer Wahrscheinlichkeit das letzte Mal, dass unsere Gäste diesen Anlass erleben – das wollten wir trotzdem aufgreifen“, so Henes.

Auch Diane Kamps (Oberin DRK-Schwesternschaft Krefeld) ist dankbar für die Hilfe: „Mich berührt die Spende mit dem Wissen um die finanziellen Einbußen durch das erneute Schließen der Büros sehr. Wir bemerken Corona in Bezug auf die Spenden, die ja eigentlich zum Finanzierungskonzept für die Hospiz-Arbeit gehören, sehr.“ Es könnten viele Veranstaltungen zugunsten von Einrichtungen wie stups und dem Hospiz nicht stattfinden. Aber auch viele Firmen und deren Mitarbeiter seien in finanziellen Engpässen und könnten ihre jährliche Spende an die sozialen Einrichtungen nicht leisten. „Es ist ein wahres Zeichen an langjähriger Verbundenheit, dass Herr Bilgen trotz der Gesamt-Umstände spendet und dann auch noch so großzügig. Wir sind sehr dankbar“, so Diane Kamps.

 

Hintergrund

Das Hospiz am Blumenplatz wurde 2004 eröffnet. „Die Würde des Menschen ist unantastbar – bis zuletzt!“ – das ist der Leitspruch aller hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Einrichtung für Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Die Gäste sind Erwachsene jeden Alters, die eine lebensbegrenzende Erkrankung haben und im letzten Stadium eine palliative Versorgung benötigen. Das Hospiz bietet Platz für 13 Gäste.

Dem Team aus Haupt- und Ehrenamtlern ist es wichtig, dass die Gäste die Zeit im Hospiz so fröhlich und friedvoll wie möglich verleben. Dazu gehören die palliative Pflege nach den ärztlichen Vorgaben, aber auch Zusatzangebote, um zum Beispiel Schmerzen, Ängste und Verkrampfungen zu lindern.

Das deutsche Hospiz-Gesetz sieht vor, dass die Hospize 95 % des Pflegesatzes von den Krankenkassen erhalten, 5 % sowie alle Kosten für zusätzliche Angebote und Therapien müssen über Spenden aus „bürgerschaftlichem Engagement“ finanziert werden.

Die ehrenamtlichen Helfer/-innen begleiten die Gäste des Hospizes im Gebäude, sind aber auch in der ambulanten Betreuung bei schwerstkranken Menschen zuhause tätig.

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