Daniel Ackermann, Bezirksschülervertreter im Kreis Gütersloh (Foto: privat)
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NRW. Ihr habt es auch sicherlich mitbekommen: Die Schulen bleiben weiterhin geöffnet, was ich unverantwortlich finde. Viele Schüler*innen können diesen Beschluss nicht nachvollziehen, auch ich nicht, angesichts der steigenden Infektionszahlen sollte man eigentlich statt Risiko auf Nummer sichergehen.

Außerhalb der Schule gibt es ja konkrete Beschlüsse mit Kontaktbeschränkungen. Aber die Schulen? Maske tragen, wenn möglich Abstand halten und Lüften, das sind die Beschlüsse der KMK (Kultusministerkonferenz) und der Ministerin Yvonne Gebauer. Meiner Meinung nach reicht das noch lange nicht aus, damit wir sicheren Unterricht gerade jetzt, wo die Corona-Zahlen krass steigen bzw. gestiegen sind, zu gewährleisten.

Überall gilt eine Beschränkung, nur an Schulen nicht? Für mich nicht nachvollziehbar. Gerade jetzt brauchen wir meiner Meinung nach Vorsicht und Umsicht, auch an Schulen. Schulen sollen während des Lockdowns jetzt keine Superspreader werden. Ich kann nachvollziehen, dass man so viel Präsenzunterricht wie nur möglich möchte. Klar, die Digitalisierung geht kaum voran, weil die Kommunen die Kapazitäten dazu nicht haben und mit so viel Geld in kürzester Zeit nichts anfangen können: Bevor sie ins Minus gehen, wird nur langsam und umsichtig oder gar nicht investiert. Bis heute kam noch keine geeignete Lösung dazu von der Landesregierung, was ich gerade jetzt, wo der Lockdown beschlossen worden ist, nicht in Ordnung finde und deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass das ein Punkt ist weswegen man keine Schulschließungen möchte.

Aber zum Lüften und Masken tragen gehört noch einiges dazu, dass RKI (Robert Koch-Institut) fordert ebenso, dass Kleingruppen im Unterricht gebildet werden, um die Sicherheit zu gewährleisten. Und so sehe ich das auch, Kleingruppen während des Lockdowns sind zumindest vorübergehend eine Alternative. Wenn das keine optimale Lösung ist, bleibt nur meiner Meinung nach eine Schulschließung, denn die wäre auch gut begründet.

Aber ohne Abstand und ohne richtige Regeln wie sie auch in Deutschland gelten zu unterrichten, ist fatal gegenüber unserer Gesundheit und einfach nicht fair. Da hat die KMK und alle anderen Verantwortlichen sprich Yvonne Gebauer und ihr Staatssekretär Mathias Richter komplett versagt. Das was man jetzt bräuchte sind Konzepte, wie man die Digitalisierung voranbringen könnte. Aber die Schulen komplett geöffnet zu lassen und damit ein Risiko für alle am Schulleben Beteiligten einzugehen, ist nicht vertret- und verantwortbar. Ich zum Beispiel bin in einem Arbeitsverhältnis, sprich in der Ausbildung und Teil des wirtschaftlichen Lebens – eine Infektion kann sich auf meinen Ausbildungsbetrieb auswirken.

 

Daniel Ackermann, Bezirksschülervertreter im Kreis Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück

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