Willich. Bürgermeister hilft – doppelt
Wenn auch das übliche, abschließende gemeinsame Kakao-Trinken wegen Corona ausfallen musste, wollten die Bewohner der Wohnstätte „Unser Haus” an der Willicher Hülsdonkstraße, eine Einrichtung des Vereins Lebenshilfe Kreis Viersen, auf das inzwischen fast schon traditionelle Schmücken des Tannenbaums im Schlossinnenhof mit dem Bürgermeister nicht verzichten.
Bürgermeister Christian Pakusch begrüßte die (ebenfalls pandemiebedingt) reduzierte Truppe, die von Sarah Vieten und Sozialraumkoordinatorin Christine Schierbaum von der Lebenshilfe begleitet wurde, und legte dann auch selbst Hand an, die stilisierten „Kugeln“ und „Zuckerstangen“ in den Baum zu hängen. Nicht die einzige Unterstützung: Pakusch kündigte bei der Gelegenheit an, auf Präsente der Stadt in der Weihnachtszeit zu verzichten – und das gesparte Geld der Willicher Lebenshilfe-Einrichtung zu spenden.
Das Schmücken am Schloss markiert übrigens wie in den letzten Jahren nur den abschließenden Höhepunkt der Aktion: Die „Unser-Haus”-Bewohner, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Einschränkungen teilweise auch nicht in den dafür eigens eingerichteten Werkstätten eingesetzt werden können, haben buchstäblich übers Jahr am Schmuck für den Baum in Neersen gearbeitet. Arbeit auch als therapeutisches Mittel: Aufträge der Stadt geben den Bewohnern eben eine Chance, sinnvolle Arbeit für die Allgemeinheit zu leisten – und das wissen sie wirklich sehr zu schätzen.
An der speziellen Tagesbetreuung nehmen nur Menschen teil, die aufgrund ihres besonderen und individuellen Verhaltens nicht in die Werkstatt HPZ aufgenommen werden können, da der Betreuungsaufwand sich zu hoch gestalten würde. Das Betreuer-Team ermöglicht den Menschen aus dieser Tagesbetreuung durch großen Aufwand, Nähe und Hilfe ein „Ehrenamt” für die Gesellschaft zu leisten – das so genannte „Ehrenamt rückwärts”.
Unterstützt wurde das Ganze erneut von den Gemeinschaftsbetrieben Willich (GBW), die per Steiger vor allem in den höheren Regionen des Baumes schmückten.
