Franz-Josef Stapel, Ratsherr der FDP Willich (Foto: privat)
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Willich. „Vor ziemlich genau 10 Jahren haben wir ein Stadtmarketing-Konzept vorgeschlagen, um den Handel und alle anderen städtischen Strukturen in unserer Stadt zukunftssicher aufzustellen“, sagt Franz-Josef Stapel, Ratsherr der FDP Willich. Wie wichtig die Diskussion und eine etwaige Umsetzung gewesen wäre, zeigt aus Sicht der Liberalen gerade die Corona-Krise und der aufstrebende und Strukturen verändernde Online-Handel. FDP-Fraktionschef Karl-Heinz Koch ergänzt: „Die Folgen und Umwälzungen werden wir auch in Willich auf allen Ebenen deutlich zu spüren bekommen, wenn wir jetzt nicht steuernd eingreifen.“

Die FDP will nun den Vorschlag, die Grundstücksgesellschaft (GSG) zu einer Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SEWFG) umzubauen, in die Politik einbringen. Koch sagt: „Die klassische Willicher Kommunalverwaltung wird in den nächsten Jahren einen weiteren Wandlungsprozess vollziehen, der Verwaltung im bisherigen Verständnis weiter abschafft und neue Organisationsformen für einzelne Aufgaben erfordert. Eine erfolgreiche Zukunft unserer städtischen Entwicklung ist nur durch ein alle Stufen umfassendes Miteinander möglich.“ Franz-Josef Stapel stellt fest: „Stadtmanager haben wir bereits installiert, sogenannte „Kümmerer“. Man kümmert sich im Detail um die Sorgen, Probleme im täglichen Geschehen. Damit ist der Kümmerer derzeit erheblich ausgefüllt und belastet. Das allein erscheint uns Liberalen für den großen Blick in die Zukunft nicht ausreichend. Die Liberalen plädieren für eine Stadtentwicklungsgesellschaft, für ein Team mit Fachleuten, die gleichzeitig auch die Wirtschaftsförderung betreut. Wirtschaftsförderung kann nicht mehr nur alleinige Aufgabe des Bürgermeisters sein. Wir müssen heute weiter denken.“

Stapel hat insbesondere Gewerbeflächen, die Infrastruktur, überörtliche Verkehrsanbindungen als auch Bildungs- und Kulturangebote Willich im Fokus: „Die Maßnahmen beziehen sich sowohl auf die vorhandenen Betriebe (Bestandssicherung und –entwicklung), als auch auf anzusiedelnde oder noch zu gründende Betriebe. Zielgruppen der Wirtschaftsförderung sind nicht nur die unternehmerische Wirtschaft, sondern auch Behörden, Verbände und Einrichtungen ohne Erwerbscharakter. Für uns ist erkennbar, dass Wirtschaftsförderung ein Handlungsfeld ist, das Aktivitäten in fast allen kommunalen Aufgabenbereichen beinhalten kann. Dadurch kommt den Organisationseinheiten der Wirtschaftsförderung oft auch eine aufgabenübergreifende Steuerungs- und Koordinierungsfunktion zu, wozu auch die Gestaltung und der Ausbau der Innenstadt-bereiche in den einzelnen Ortsteilen und die Sanierung von Stadtteilen gehört.“

Bei einem Umbau der GSG zur SEWFG sollen vor allem die Ergebnisse und Erkenntnisse aus den formulierten Zielen und Aufgaben aus dem Strategieworkshop 2015 Berücksichtigung finden. Nach Vorstellung der FDP Ratsfraktion könnten die jetzt notwendigen organisatorischen und formalen Schritte eingeleitet werden und der konzeptionelle Bereich spätestens Anfang 2021 installiert werden.

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