Dem belgischen Patienten Hans-Josef Vogts (vorne) geht es deutlich besser und sein Ärzte- und Pflegeteam freut sich mit ihm: (v.l.n.r.) Intensivpflegerin Gudrun Buschmann-Künkel, Chefarzt Prof. Stefan Krüger, Pflegerische Abteilungsleitung Intensivmedizin Norbert Papendell und Chefarzt Prof. Manuel Wenk (Foto: Kaiserswerther Diakonie)
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Düsseldorf. Das Florence-Nightingale-Krankenhaus hat in den vergangenen Wochen zwei belgische Covid-19-Patienten aufgenommen. Beiden Männern, die aus Eupen und Lüttich stammen, geht es inzwischen deutlich besser und sie konnten zur weiteren Rehabilitation nach Hause entlassen werden.

„Diese grenzüberschreitende Kooperation war notwendig, da die Situation auf den belgischen Intensivstationen dramatisch angespannt ist: Weniger als 100 Intensivbetten der landesweit rund 2.000 Betten sind überhaupt noch belegbar. Die Vermittlungsstelle in Brüssel hatte uns um Hilfe gebeten und für uns stand sofort fest, dass wir unterstützen wollen“, berichtet Chefarzt Professor Manuel Wenk, der die Anfragen koordinierte. Die beiden Patienten wurden Anfang November mit Rettungshubschraubern ins Florence-Nightingale-Krankenhaus verlegt und intensivmedizinisch versorgt.

Einer der beiden ist Hans-Josef Vogts, dem gefühlt elf Tage seines Lebens fehlen: Zwischen dem 30. Oktober und 11. November wurde er künstlich beatmet – zuerst in Eupen und ab dem 4. November im Florence-Nightingale-Krankenhaus. „Bei seiner Ankunft war Herr Vogts in sehr kritischem Gesundheitszustand. Er litt unter akutem Lungenversagen, wurde künstlich beatmet, musste auf dem Bauch gelagert werden. Wir konnten ihn nach und nach stabilisieren und am 11. November die künstliche Beatmung beenden“, so Professor Wenk, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie.

Dass der 64-Jährige, der viele Jahre in Aachen gearbeitet hat, jetzt wieder nach Hause entlassen werden kann, freut das Ärzte- und Pflegeteam sehr. Noch leidet Hans-Josef Vogts unter muskulären Problemen, fühlt sich rasch er-schöpft und hat Probleme beim Schlucken. „Aber das ist nach einer so schwerwiegenden Erkrankung auch völlig normal. Die Prognose für Herrn Vogts ist durchaus gut. Aktuell benötigt er nur noch wenig Sauerstoffunter-stützung und mit einer angepassten Rehabilitation kann er wieder vollständig genesen“, erklärt Professor Stefan Krüger, Chefarzt der Klinik für Pneumologie, Kardiologie und internistische Intensivmedizin.

Für Hans-Josef Vogts steht fest, dass er die bergige Umgebung seines Heimatortes zukünftig mit dem E-Bike erkunden wird. „Ich bin ein Kämpfer, ich will für meine beiden Kinder und vier Enkelkinder wieder fit werden“, setzt er sich ein klares Ziel.

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