(Foto: privat)
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Krefeld. Auf Initiative der Krefelder Jusos wurde im März ein Gabenzaun am Südwall aufgebaut, an dem Menschen Lebensmittel und Kleidung aufhängen und diese für Obdachlose und Bedürftige zugänglich machen konnten. „Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie, wo die eigentlichen Unterstützungsangebote, wie Emmaus oder andere karitative Organisationen ihre Angebote einstellen oder stark einschränken mussten, war es uns wichtig, Solidarität zu zeigen“, so die Juso-Vorsitzende Stella Rütten.

Nachdem sich in den vergangenen Wochen immer mehr Krefelderinnen und Krefelder bei den Jusos gemeldet und Unterstützung zur Wiederaufnahme des Projektes zugesagt haben, wurde kurzum der Zaun erneut auf dem Südwall aufgestellt: „Solidarität ist kein Saisongeschäft und daher ist es unser Anspruch den Bedürftigen ganzjährig zu helfen. Und trotzdem werden die Tage und Nächte kälter“, so der Appell des stellvertretenden Juso-Vorsitzenden Tim Derks.

Die Jusos bitten weiterhin um rege Unterstützung bei der Befüllung des Gabenzauns. Neben haltbaren Lebensmitteln werden auch Wasser und warme Sachen wie Decken, Schals oder Schuhe dringend benötigt. Es wird außerdem darum gebeten, dass keine Haushaltswaren an den Zaun gehangen werden.

„Wir haben in unserer Partei private Spenden gesammelt. Dabei sind nicht nur einige hundert Euro, sondern auch zahlreiche Kleidungsstücke und Lebensmittelspenden eingegangen. Ich bin sehr froh und dankbar, dass das Angebot so gut angenommen wird.“

In den letzten Tagen verteilten die Jungsozialisten zahlreiche Mahlzeiten, Getränke und warme Kleidung an die Bedürftigen in der Stadt. „Ein Herr hat sich so sehr über sein neues Paar Schuhe gefreut, dass er Tränen in den Augen gehabt hatte“, so die Juso-Vorsitzende Rütten.

In unseren Augen muss viel mehr für die Obdachlosenhilfe getan werden!“, so Rütten weiter, die auch seit Kurzem die soziapolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Stadtrat ist. „Wir fordern die Kommunalpolitik auf, sich verstärkt dem Thema der Obdachlosenhilfe anzunehmen.“ Im nächsten Sozialausschuss soll das städtische Konzept der Obdachlosenhilfe besprochen werden. „Es muss ein umfassendes und langfristiges Konzept sein, dass den Menschen ein Zuhause und die nötigste Daseinsvorsorge geben kann. Notschlafstellen sind notwendig, dennoch müssen jeden Morgen alle Obdachlosen mit ihren Sachen wieder auf die Straße. Sie können ihre Dinge nicht an einem sicheren Ort zurücklassen. Wir denken da an gute Housing First Konzepte, die obdachlosen Menschen bedarfsgerechtes Wohnen in eigenen Räumen ermöglichen. Auch für ältere oder weibliche wohnungslose Menschen muss es konzeptionelle Ansätze geben. Wir müssen auch den Schwächsten der Gesellschaft eine Basis für ein würdevolles Leben schaffen.“

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