Dr. Mario Iasevoli hat die ersten offiziellen Impfdosen an die Mitarbeitenden verimpft (Foto: privat)
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Witten. Engagierte Mitarbeiter richteten innerhalb kürzester Zeit Impfstraße ein

„Einfach klasse, wie hier alle zusammenarbeiten“, freut sich Verwaltungsdirektorin Ingeborg Drossel über den gelungenen Impfstart im Evangelischen Krankenhaus Witten. Am Dienstag fiel im EvK der offizielle Startschuss im Rahmen der landesweiten Impfaktion in Krankenhäusern. Eine Premiere war der erste Pieks an diesem Morgen für das EvK-Team aber nicht: Schon in den vergangenen Tagen hatten bereits etliche Mitarbeiter die Corona-Schutzimpfung erhalten. Übrig gebliebene Impfdosen aus Wittener Seniorenheimen hatten den vorzeitigen Impfstart an der Pferdebachstraße möglich gemacht.

„Dass wir nur wenige Tage nach den ersten Impfungen in NRW auch schon Impfdosen erhalten würden – damit hatten wir nicht gerechnet“, sagt Dr. Mario Iasevoli, Ärztlicher Direktor des EvK, der die Impfungen zusammen mit Verwaltungsdirektorin Ingeborg Drossel und Pflegedienstleiter Dennis Klaebe federführend koordiniert. Gleichwohl wollte sich das EvK diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen lassen. Und so gelang es den engagierten Mitarbeitern, innerhalb kürzester Zeit eine hauseigene Impfstraße einzurichten, Prioritätenlisten zu erstellen, Impfteams zu bilden, impfwillige Mitarbeiter zu informieren und hunderte Aufklärungsböen für die umfassende Dokumentation zu drucken. Mit Erfolg. Nur wenige Stunden nach dem überraschenden Anruf konnte Dr. Mario Iasevoli im EvK den ersten Impfstoff verimpfen.

Es folgten gleich mehrere Anrufe dieser Art – und jedes Mal stand das EvK-Team bereit. Sogar sonntags. Weil viele nicht im Dienst waren, war ein Mitarbeiter allein sieben Stunden damit beschäftigt, seine Kollegen telefonisch über den spontanen Impftermin zu informieren. Ein Einsatz, der sich auszahlte. „Die meisten konnten kurzfristig kommen, wir haben über neun Stunden lang geimpft“, freut sich Mario Iasevoli im Rückblick.

Zum offiziellen Impfstart am Dienstag haben sich die Arbeitsabläufe rund ums Impfen längst eingespielt. Als am Vormittag ein Spezialunternehmen aus Düsseldorf von der Polizei begleitet mit der wertvollen Fracht an der Pferdebachstraße vorfuhr, war in der zum Impfzentrum umfunktionierten Tagesklinik für Geriatrie alles bereit für die nächste Impfaktion. Für einen reibungslosen Ablauf sorgte ein sechsköpfiges Team: Zwei Pflegekräfte bestellten nach und nach impfwillige Mitarbeiter ein, ein Arzt führte das Aufklärungsgespräch, während ein weiterer den Impfstoff verabreichte, den zuvor zwei Mitarbeiter der Apotheke vorbereitet hatten. Bei „BNT162b“, wie der Impfstoff von Biontech/Pfizer offiziell heißt, handelt es sich um ein Präparat, das zunächst rekombiniert, also mit einer sterilen Kochsalzlösung verdünnt werden muss. Dabei ist größte Vorsichtig geboten. „Der Impfstoff ist sehr empfindlich und muss nach dem Rekombinieren innerhalb von ein bis zwei Stunden verimpft werden“, erklärt Dr. Mario Iasevoli, wie wichtig eine gute Organisation ist.

Nach der Impfung verblieben die Mitarbeiter noch 30 Minuten zur weiteren Beobachtung im Impfzentrum. Nebenwirkungen gab es bislang kaum. Hauptsächlich Arm-, Kopf- und Gliederschmerzen oder leichtes Fieber und Schüttelfrost. „Man kann in Summe also sagen, dass der Impfstoff nicht unverträglich ist“, so Dr. Mario Iasevoli.

Insgesamt vier Impfteams sind noch bis Mittwochabend in jeweils Vier-Stunden-Schichten im Einsatz. Am Ende sollen alle impfwilligen Mitarbeiter die Corona-Schutzimpfung erhalten haben. Das Interesse daran ist im EvK groß: Hatten zu Beginn fast 70 Prozent der Mitarbeiter ihre Impfbereitschaft signalisiert, sind es nach dem Start der Impfaktion noch mehr geworden.

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