Gleichstellungsbeauftragte Nina Däumig (links) besuchte Katharina Franz an ihrem Arbeitsplatz (Foto: privat)
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Ennepetal. Nina Däumig, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ennepetal, hat es sich zur Aufgabe gemacht, für Berufe bei der Stadt Ennepetal zu werben, in denen Frauen unterrepräsentiert sind. Frauen besetzen bei der Stadt Ennepetal viele unterschiedliche Positionen in allen Fachbereichen. Das gilt auch für Führungspositionen. „Gerne möchten wir dort zukünftig noch mehr Frauen sehen und an unterschiedlichen Stellen für Frauen den Wiedereinstieg in den Beruf einfacher ermöglichen. In den nächsten Jahren werden wir da weiter nachsteuern“, so Bürgermeisterin Imke Heymann.

Während bei der Feuerwehr Frauen stark unterrepräsentiert sind, fehlt es hingegen in den Bereichen Kindertageseinrichtungen und OGS Betreuungen stark an männlichen Mitarbeitern. „Das möchten wir zukünftig gerne ändern“ stellt Nina Däumig heraus. Zu diesem Zweck macht sie sich in allen Bereichen ein persönliches Bild und berichtet darüber. Angefangen hat sie bei der Feuerwehr:

Feuerwehrmann möchte doch jeder Junge werden! Mädchen aber vielleicht auch! Dann ist das Mädchen aber kein Feuerwehrmann, sondern eine Feuerwehrfrau! Der Beruf des Feuerwehrmann oder der Feuerwehrfrau fasziniert viele Menschen, so auch mich.

Dankenswerterweise durfte ich einen meiner ersten Antrittsbesuche als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ennepetal bei der Feuerwehr machen. Feuerwehrchef Frank Schacht begrüßte mich herzlich in der modernen Hauptwache an der Wehrstraße in Ennepetal Milspe. Die Stadt Ennepetal, berichtet er mir, beschäftigt in ihrer Hauptfeuerwehrwache insgesamt 50 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter zwei Frauen.

Wunderbar! Frauen bei der Feuerwehr!

Eine von ihnen ist Katharina Franz. Sie ist 25 Jahre alt und fester Bestandteil des Gesamtteams der Ennepetaler Feuerwehr. Katharina Franz berichtete mir ausführlich von ihrem Werdegang, ihrer Arbeit und ihren Zukunftsvorstellungen und ich war beeindruckt davon, was diese junge Frau bisher erreicht hatte und wie zielstrebig sie ihren Weg bei der Ennepetaler Feuerwehr gegangen ist.

Nach ihrer Ausbildung zur Rettungsassistentin 2014 in Ennepetal absolvierte Katharina Franz ihre Feuerwehrgrundausbildung bei der Berufsfeuerwehr in Bochum. „Mal über den Tellerrand blicken hat mir sehr geholfen, aber ich wollte keine Nummer im System sein, sondern habe die harmonische, familiäre Zugehörigkeit in Ennepetal erst da richtig zu schätzen gewusst“, sagt Katharina Franz und kehrte 2017 zur Ennepetaler Feuerwehr zurück.

Die Brandmeisterin und ausgebildete Notfallsanitäterin überzeugte bisher immer durch ihre Leistung. Eine anspruchsvolle Aufgabe in einem Arbeitsumfeld, das vorrangig männlich geprägt ist. „Hohe Kompetenz, Wissen, Belastbarkeit, die Haltung, dass alles nur im Team gut gelingt und eine gute Schlagfertigkeit, zeichnen Katharina aus“, berichtet Feuerwehrchef Frank Schacht.

Der Beruf der Feuerwehrfrau ist sehr abwechslungsreich und erfordert ein hohes Spektrum an Einsatz. Der Mensch im Mittelpunkt des Geschehens, unabhängig seines Geschlechts, der Herkunft, Hautfarbe oder Religion. „Wer Hilfe braucht dem helfen wir!“, stellt Katharina Franz klar.

Durch die Erzählungen von Katharina Franz war für mich so ein beeindruckendes Engagement spürbar, dass mir kurzfristig der Gedanke der „Umschulung“ kam, den ich aber durch die Berichte über die notwendige sportliche Fitness schnell verworfen habe. Katharina Franz erklärt mir ihre Motivation abschließend mit folgenden Worten: „Es geht – es tut nicht weh – und es ist super Feuerwehrfrau in Ennepetal zu sein!“

Es war schön, zu Gast bei der Ennepetaler Feuerwehr zu sein. Alle Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen haben mich herzlich empfangen – so herzlich das ich abschließend sogar, unter Einhaltung der Corona Hygienemaßnahmen, ein Foto mit Katharina Franz in Feuerwehrjacke machen durfte.

Eine Ehre für mich. Vielen Dank! Ich komme bestimmt wieder!

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