Felix Ahls (Foto: privat)
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Kreis Wesel. Seit Mitte Dezember steht ein Impfzentrum im Kreis Wesel bereit und seit Ende letzten Jahres wurden Impfungen v.a. in Pflegeheimen durchgeführt. Aktuell pausiert die Impfkampagne gegen SARS-CoV-2, weil kein Impfstoff mehr geliefert wird. Nach Einschätzung von Felix Ahls, Arzt und Mitglied im Ausschuss für Gesundheit, Bevölkerungs- und Verbraucherschutz der Linksfraktion im Kreistag Wesel, müssen zusätzlich grundlegende Probleme auf Kreisebene behoben werden, um eine möglichst schnelle und flächendeckende Durchimpfung zu erreichen.

„Das Ziel muss sein, dass wir die Impfung als weiteren Schritt in der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie allen möglichst schnell zur Verfügung stellen und dabei Hürden aus dem Weg geräumt werden“, erklärt Felix Ahls, „Neben dem Debakel ausbleibender Impfstoff-Lieferungen der Pharmakonzerne, welches die Bundesregierung mit zu verantworten hat, ist hier die unzureichende Planung der schwarz-gelben Landesregierung, die auf einzelne Impfzentren setzt, zu kritisieren.“ Auf Kreisebene bedeutet das für Felix Ahls: „Ein einziges linksrheinisch gelegenes Impfzentrum ist für den Flächenkreis Wesel nicht ausreichend. Da mindestens die Einrichtung eines zweiten Impfzentrums unter den demokratischen Fraktionen im Kreistag Konsens ist, frage ich mich, wann wir denn mit einem entsprechenden Dringlichkeitsbeschluss von der Kreisverwaltung rechnen dürfen.“

Der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion sieht darüber hinaus Nachbesserungsbedarf beim bisherigen Konzept der Kreisverwaltung: „Eine hohe Impfquote wird stark von der Möglichkeit zu einer sicheren und zumutbaren Anreise zum Impfzentrum abhängen. Nicht alle Menschen im Kreis Wesel haben ein eigenes Auto oder können von Familienmitgliedern zum Impfzentrum gebracht werden. Hier lediglich auf den mangelhaft ausgestatteten ÖPNV im Kreis oder ehrenamtliche Lösungen zu verweisen, ist inakzeptabel. Der Kreis steht in der Pflicht, kostenlose Fahrangebote, z. B. mit dem Taxi, zu unterstützen. Es ist sonst zu befürchten, dass Impfangebote schon wegen der Anreise nicht wahrgenommen werden können.“

“Eine erfolgreiche Impfkampagne muss alle Menschen unabhängig von ihrem Wohnort, von ihrem Einkommen und ihrer familiären Situation erreichen. Dazu muss auch ein dezentraler Ansatz verfolgt werden. „Die Ergänzung der bestehenden Impfinfrastruktur mit einer mobilen Impfstation muss auch für unseren Flächenkreis in Erwägung gezogen werden“, fordert Felix Ahls abschließend.

Mit einer Anfrage an die Kreisverwaltung hat die Linksfraktion die in ihren Augen bestehenden Mängel am derzeitigen Impfkonzept auf die Tagesordnung gebracht.

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