Corona hat auch zu neuen Ideen geführt: Edith Gribs (mi.; Inhaberin Fitness- und Gesundheitsstudio Halle 22) plant mit Tochter Theresa Toellner und Prokurist Thomas Mathes für die kommenden Jahre (Foto: Halle 22)
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Willich. „Der zweite Lockdown hat uns härter getroffen als der erste. Es ist für die Mitglieder und die Mitarbeiter*innen dieses Mal eine noch stärkere emotionale Belastung, weil vieles unsicher ist. Wir versuchen trotzdem, den Kontakt zu halten und planen jetzt schon für die Zeit nach der Pandemie“: Edith Gribs, Inhaberin des Willicher Fitness- und Gesundheitsstudios „Halle 22“, entwickelt mit ihrem Team trotz der momentanen Schließung Konzepte für die Zeit nach dem Ende des Lockdowns. „Wir arbeiten nach dem Prinzip: Was täten wir in diesem Jahr, wenn es kein Corona gäbe, und haben auch für 2021 eine Jahreszielplanung entwickelt“, erklärt Prokurist Thomas Mathes.

Dabei gibt es mehrere Aspekte: Zum einen ist an der Halle 22 eine Trainingsfläche für Outdoor-Sportangebote in Planung. „Wir haben im vergangenen Sommer einige Kurse im Freien durchgeführt. Das hat den Mitgliedern viel Spaß gemacht und ist absolut ausbaufähig“, schildert Thomas Mathes. Themen können etwa gesundheitsfördernde Outdoor-Angebote bis hin zum Auspowern beim Ganzkörpertraining sein, Muskel-, Ausdauer- und Mobilitätstraining eingeschlossen. „In das Outdoor-Konzept können wir eventuell auch die alte Gießerei des Stahlwerks am Ende unseres Parkplatzes einbinden. Das Gebäude ist eines der Denkmal-Objekte im Stahlwerk und wir nutzen es bisher noch nicht“, so Mathes.

Außerdem soll das – bildlich gesprochen – zweite Standbein des Trainings- und Gesundheitskonzeptes gestärkt werden: das mehr auf rein sportliche Aspekte ausgerichtete Training im „easyfit“: Das Studio ist derzeit in der Engelsmühle an der Anrather Straße ansässig, die Räume werden aber wegen der steigenden Mitgliederzahlen zu klein. „Wir erwarten, dass nach dem Ende der Corona-Pandemie auch hier wieder ein weiterer Mitgliederzuwachs stattfinden wird. Momentan sind wir in Gesprächen mit Wirtschaftsförderer Christian Hehnen, um ein geeignetes Baugelände im Stahlwerk Becker zu finden“, so Thomas Mathes. Das neue Studio soll 1200 bis 1300 m² Trainingsfläche umfassen, dazu Duschen und Umkleiden. Kurzfristig wird das Thema „digitale Angebote“ ausgebaut: So soll es etwa Youtube-Videos zum Thema „aktive Mittagspause“ geben oder andere Home-Workouts, die frei zugänglich sind.

Im zweiten Lockdown ist die Situation in mehrfacher Hinsicht schwierig. Zum einen rechnet die Branche damit, dass bis zu 20 Prozent der Studiomitglieder kündigen, „das wird uns auch betreffen, trotzdem wir derzeit keine Mitgliedsbeiträge abbuchen. Ich möchte nicht meine unternehmerische Verantwortung auf die Mitglieder verlagern“, erklärt Edith Gribs. Der andere Aspekt ist es, den Kontakt zu den rund 80 Mitarbeitern*innen zu halten, die in Kurzarbeit mit den entsprechenden wirtschaftlichen Folgen sind. „Wir haben qualifizierte Trainer*innen, die fast alle zusätzlich ein oder mehrere Fachgebiete wie Gewichtsreduktion, Rückenschule oder Präventionsschulungen abdecken. Ich möchte sie nicht verlieren, aber sie müssen natürlich auch ihr finanzielles Auskommen haben.“

Sie sieht es kritisch, dass die Unterstützungsgelder des Bundes nur langsam bei den Studios ankommen und dass „wir nicht selbst handlungsfähig sind, um unser Unternehmen zu führen und zu entwickeln.“ Grundsätzlich sei es ja wissenschaftlich anerkannt, dass ein ganzheitliches Muskulatur-Training das Immunsystem insgesamt stärke.

Derzeit durchläuft die Halle 22 mit ihrem Gesamtkonzept des gesundheitsorientierten Trainings den Zertifizierungsprozess beim TÜV Süd nach DIN 33961. Dabei werden Themen wie Sicherheit, Ausbildung, Technik… geprüft und es finden regelmäßig Audits statt, bei denen die Einhaltung der Prüfgrundlagen überwacht wird. „Es gibt noch nicht viele Studios, die diese Zertifizierung nachweisen können. Das Prüfsiegel ist ein Beleg für unsere Arbeitsqualität und unsere Sicherheitsstandards“, so Thomas Mathes.

Beide sind überzeugt: „Das Produkt gesundheitsorientiertes Training wird nach der Pandemie aktueller denn je sein. Darauf bereiten wir uns jetzt aktiv vor.“

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