(Foto: privat)
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Dinslaken. Anfang Januar hatten Dinslakens Bürgermeisterin Michaela Eislöffel und Planungsdezernent Dr. Thomas Palotz in einem Brief den Vorstand der Deutsche Bahn AG aufgefordert, bei der Entwicklung des Bahnhofsumfeldes ein verlässlicher Partner zu sein. Nun liegt das Antwortschreiben der Deutschen Bahn vor. Darin heißt es:

„Vorab möchten wir betonen, dass für uns der Bahnhof Dinslaken und das zugehörige Empfangsgebäude eine hohe Bedeutung haben. Aus diesem Grund haben wir uns auch entschieden, das Gebäude nicht zu veräußern und in Dinslaken weiterhin präsent zu sein. Wie auf verschiedenen Ebenen besprochen, hat unsere Bahnhofstochter, die DB Station&Service AG, in Abstimmung mit der Stadt Dinslaken verschiedene Varianten für ein erneuertes Empfangsgebäude entwickelt und diese mit den Anforderungen und Planungen der Stadt für die Entwicklung des Bahnhofsumfelds verzahnt. Diese Varianten wurden der Stadt vorgestellt und entsprechend ihrer Anmerkungen angepasst. Die Gespräche verliefen aus unserer Sicht konstruktiv mit dem Ziel, eine gemeinsame Umsetzung für den Bahnhof Dinslaken zu erreichen.

In den gemeinsamen Gesprächen wurde jedoch auch aufgezeigt, dass die als bevorzugte Variante entwickelte Lösung und die entsprechende Kostenschätzung allein durch die unterstellten Einnahmen aus der Immobiliennutzung für uns nicht wirtschaftlich darstellbar ist. Die durchschnittliche Frequenz von rund 5.000 Reisenden pro Tag ermöglicht nur eine begrenzte Einnahmeerwartung aus der Vermietung von Nutzflächen. Daher wurde zuletzt besprochen, gemeinsam nach Lösungen zur Deckung der Unterfinanzierung zu suchen. Aufgrund der Erfahrung zur möglichen Verwendung von öffentlichen Finanzierungsmitteln haben wir u. a. die BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW (BEG) gebeten, uns hierbei zu unterstützen.
Um das Projekt weiter voranzubringen, schlagen wir in Abstimmung mit der BEG vor, kurzfristig nochmals gemeinsam mit Ihnen alle Varianten hinsichtlich der Kosten, der möglichen Erlöse und der Finanzierungsmöglichkeiten unvoreingenommen zu prüfen, um die notwendige Wirtschaftlichkeit zu erreichen.

Seien Sie versichert, dass eine Verzögerung der durch die Stadt Dinslaken angedachten Veränderungen des Bahnhofsumfelds nicht in unserem Interesse liegt. Daher sollten wir gemeinsam versuchen, beide Projekte abgestimmt umzusetzen.“

Zuvor hatten Dinslakens Bürgermeisterin Michaela Eislöffel und Planungsdezernent Dr. Thomas Palotz darauf hingewiesen, dass unter anderem der desolate Zustand des Bahnhofsgebäudes, das allgemein schlechte Umfeld, starke Verschmutzung und erhebliche Zugausfälle immer wieder Gegenstand öffentlicher Kritik sind. Seit mehr als fünf Jahren hat die Stadtverwaltung mit wechselnden Bahnvertretern Gespräche über den Zustand und die Entwicklungsmöglichkeiten geführt. Aus Sicht der Stadt waren all diese Gespräche von mangelnder Verbindlichkeit und unklarer Zuständigkeit geprägt gewesen. „Wir hoffen sehr, dass es nun gelingt, eine Lösung für das Bahnhofsgebäude zu finden“, betont Bürgermeisterin Eislöffel.

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