Sandra Franz, Leiterin der NS-Dokumentationsstelle Krefeld, Schulleiter Paul Birnbich und Lehrerin Anna Thelen (von links) (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation)
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Krefeld. Den diesjährigen internationalen Holocaust-Gedenktag nahmen die NS-Dokumentationsstelle Krefeld und das Michael-Ende-Gymnasium Tönisvorst zum Anlass, eine dauerhafte Bildungskooperation über die jeweiligen Stadtgrenzen hinaus zu schließen. Die Partner beider Seiten freuen sich sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit. „Schön, dass diese Vereinbarung trotz der pandemiebedingten Einschränkungen getroffen werden konnte”, sagt Sandra Franz, Leiterin der NS-Dokumentationsstelle. Die Schule wird zukünftig eng mit der Forschungs- und Bildungseinrichtung aus Krefeld zusammenarbeiten.

Angedacht sind unter anderem regelmäßige Einführungen in das Thema Nationalsozialismus, Betreuung von Stolpersteinprojekten in beiden Orten, Zusammenarbeit anlässlich von Gedenktagen und die inhaltliche Unterstützung bei der Vor- und Nachbereitung von Gedenkstättenfahrten. Neben Unterrichtsprojekten im Fach Geschichte bieten sich weitere Aktionen mit den Fachschaften Deutsch, Politik, Kunst sowie Religion an. Als Auftakt ist angedacht, das digitale Workshop-Angebot der NS-Dokumentationsstelle zu nutzen, um auch während des Lockdowns erste gemeinsame Schritte zu gehen.

Die NS-Dokumentationsstelle in der Villa Merländer ist Teil des Kulturbüros der Stadt Krefeld. In der Gedenkstätte an der Friedrich-Ebert-Straße 42 befinden sich zwei Wandgemälde Heinrich Campendonks und die Dauerausstellung „Krefeld und der Nationalsozialismus”. Das ehemalige Wohnhaus des Krefelder Kaufmanns Richard Merländer wird seit den 1990er-Jahren als Dokumentationsstelle genutzt. Der 68-jährige Merländer wurde im Juli 1942 in das Lager Theresienstadt deportiert. Als nicht mehr arbeitsfähig wurde er im September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka weiter deportiert. Die genauen Umstände seines Todes sind unbekannt.

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