Dr. Claudia Daub impft Nadine Kreft, die für die Abstriche der Mitarbeiter und einbestellten Patienten zuständig ist (Foto: privat)
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Recklinghausen. Kleine Ware mit großem Wert: Nach der bitteren Enttäuschung vor 2 Wochen, als über Nacht die versprochene Impfstoff-Lieferung nicht kam, können die ersten 120 Mitarbeitenden des Elisabeth Krankenhauses nun aufatmen: Der Impfstoff ist da!

Vorsichtig zieht Ulrike Much die kleine weiße Kunststoffpalette aus der unscheinbaren Styroporbox. Um kurz vor 10 Uhr klingelte am heutigen Montag das Telefon der Geschäftsführerin des Elisabeth Krankenhauses Recklinghausen: Der Impfstoff von Pfizer/Biontech ist da! „Endlich, ich bin so froh und erleichtert, dass es jetzt los gehen kann“, ist Ulrike Much erleichtert. Und zwar ziemlich schnell. Schon eine halbe Stunde nach der Lieferung saßen die ersten Mitarbeitenden im hauseigenen Impfzentrum.

Angela Funke und Lale Dikinen nehmen die 20 kleinen Ampullen mit lilafarbenem Deckel entgegen. Die beiden Medizinischen Fachangestellten aus der Kardiologie sind aufgeregt, sie wissen um ihre Verantwortung. Sie sind für das Mischen und Aufziehen der Impfungen zuständig. Mit Mundschutz, Schutzkittel, Handschuhen und Haube machen sie sich an ihre Arbeit. Spritzen, Kanülen und Kochsalzlösung haben sie sich in Reih und Glied zurechtgelegt. 30 Minuten lang muss der Impfstoff bei Zimmertemperatur „auftauen“, dann kann es losgehen. Erst die Kochsalzlösung aufziehen, dann sticht Angela Funke vorsichtig die filigrane Nadel in die erste Ampulle. „Ich habe richtig Herzklopfen vor Aufregung“, gesteht sie. Und auch Kollegin Lale Dikinen kribbelt es in den Fingern: „Wenn ich die ersten 6 Dosen aus einer Ampulle aufgezogen habe, werde ich auch wieder ruhiger“, ist sie zuversichtlich. Und tatsächlich klappt es gut. „Man muss sich nur die Zeit nehmen und konzentriert bleiben.“

Die beiden kardiologischen Oberärztinnen Dr. Susanne Bornstein und Dr. Claudia Daub warten schon hinter den Trennwänden auf die 120 Kolleginnen und Kollegen, die am heutigen Mittwoch geimpft werden sollen. Michaela Märker, Pflegesekretärin der Intensivstation, ist die Erste: „Wir haben lange auf diesen kleinen Pieks gewartet. Endlich.“ Nach dem schriftlichen Erfassen und dem Aufklärungsgespräch geht alles ganz schnell. Michaela Märker nimmt hinter der Trennwand Platz, zieht den Ärmel ihres blauen Kassacks hoch. Kleiner Pieks und schon klebt das Pflaster auf ihrem Oberarm.

Auch Heike Burghauve freut sich, dass es endlich losgeht und sie nun die langersehnte Impfung erhält. Dafür ist sie an ihrem freien Tag extra ins Krankenhaus gekommen. „Ich war so glücklich, als der Anruf kam, da bin ich sofort losgefahren.“

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