Der aktuelle Plan für das Impfzentrum. Am 19. Februar wird hier noch einmal erweitert (Foto: Stadt Krefeld)
Anzeigen

Krefeld. Die Vorbereitungen für die Erweiterung des Impfzentrums auf dem Sprödentalplatz in Krefeld laufen. Schon ab der kommenden Woche soll dort in einem eigenen Bereich der Impfstoff von AstraZeneca verimpft werden können. In einer Video-Pressekonferenz hat Oberbürgermeister Frank Meyer gemeinsam mit Stadtdirektor Markus Schön, Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen und Çigdem Bern als Dezernentin für Personal und Recht die aktuelle Lage am Impfzentrum erläutert und ist dabei auch auf die neuen Entwicklungen nach den Entscheidungen auf Bund-Länder-Ebene eingegangen.

Zum 19. Februar soll auf dem Sprödentalplatz ein zweiter Impf-Bereich entstehen – für den Impfstoff von AstraZeneca. Dies hat Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen angekündigt. Diese Impfdosen sollen an jene Berufsgruppen verteilt werden, die nach der Corona-Impfverordnung Priorität genießen. Dazu gehören das Personal von ambulanten Pflegediensten und Betreuungsdiensten sowie Alltagsbetreuer für Senioren, weiter auch Personal von Tageseinrichtungen sowie Wohngemeinschaften, Beschäftigte und ehrenamtlich Tätige in Hospizen und Rettungsdienstpersonal. Die Organisation der Verteilung wurde vom Land an die Kommunen übertragen. Derzeit nimmt die Stadtverwaltung Kontakt mit den Pflegediensten und Einrichtungen auf. Auf dem Sprödentalplatz werden für die AstraZeneca-Impfungen weitere 20 Container und ein großes Zelt aufgestellt. Geplant ist der Aufbau ab dem 16. Februar. Der Platz wird dafür noch einmal umfassend von Schnee und Eis befreit, wie Oberbürgermeister Frank Meyer betonte. Die Rückmeldungen auf die Impfungen der Über-80-Jährigen mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer seien unterdessen sehr positiv, betonte Sabine Lauxen. Der Ablauf mit Aufbereitung des Impfstoffs in der Apotheke und Lieferung zum Sprödentalplatz laufe reibungslos.

Oberbürgermeister Frank Meyer zeigt sich erfreut über die neue Entwicklung der Pandemiezahlen für Krefeld. Er bekräftigte dabei auch: „Die Impfstrategie ist wichtig. Es war genau richtig, zuerst den Schwächeren zu helfen mit einer Impfung. Die Qualität einer Gesellschaft zeigt sich daran, wie sie mit den Schwächeren umgeht.”

Die Lage in den Krefelder Krankenhäusern entspanne sich weiter, wie die Gesundheitsdezernentin betont. Generell rückläufig sind auch die Infiziertenzahlen in den Heimen. Aktuell gebe es zehn Alten- und Pflegeheime mit infizierten Personen, so die Dezernentin. In einem Heim sei es dabei in den vergangenen Wochen zu insgesamt fünf Todesfällen im Zusammenhang mit der Pandemie bei älteren Bewohnern gekommen. Dort sei zwar die erste Impfung erfolgt, nicht aber die zweite, mit der die Impflinge erst vollen Schutz genießen. Seit Beginn der Pandemie habe es 65 Todesfälle in insgesamt 17 Heimen gegeben, bilanzierte Sabine Lauxen. Einen größeren Hot Spot gebe es derzeit nicht. Die Lage sei unter Kontrolle.

Stadtdirektor Markus Schön berichtete aus dem Schulgipfel, der in Krefeld regelmäßig tagt und in dem jetzt über die anstehenden Öffnungen im Bereich der Grundschulen und Kitas sowie für Abschlussklassen gesprochen wurde. „Es ist positiv, dass wir durch die frühen Informationen vom Land diesmal einen gewissen Vorlauf hatten”, lobte Markus Schön die Landesregierung. Er betonte auch, dass die Schulen nach Vorgaben des Landes individuell über ihre Schutzkonzepte entscheiden sollen. In jedem Fall wolle man in Krefeld allerdings an der Maskenpflicht an den Grundschulen festhalten. Beim nächsten Schulgipfel in der kommenden Woche sollen die Details besprochen werden. In den Kitas läuft in der kommenden Woche in jedem Fall noch der eingeschränkte Pandemiebetrieb. Bei städtischen Einrichtungen seien im Schnitt 30 Prozent der Kinder vor Ort, bei anderen Trägern 40 Prozent, sagte Markus Schön.

Çigdem Bern, Dezernentin für Personal und Recht, ging auf die aktuelle Rechtslage bezüglich der Maskenpflicht ein, die in Krefeld für die hochfrequentierten Fußgängerbereiche aktuell ausgesetzt ist. Die Krefelder Stadtverwaltung hatte Anfang Januar so entschieden, weil wegen des Lockdowns weniger Passanten in der Innenstadt unterwegs waren. In enger Abstimmung mit Dezernentin Çigdem Bern hatte Frank Meyer dies damit begründet, dass die Verordnungen verhältnismäßig sein müssten. Bestärkt sieht sich die Stadt Krefeld in ihrer Position nun durch das aktuelle Urteil des Verwaltungsgerichts Aachen. Dieses hat eine allgemeine Maskenpflicht in der Stadt Düren aufgehoben, nachdem ein Bürger geklagt hatte. Die Stadt Düren hatte die Maskenpflicht mit dem Infektionsgeschehen begründet. Dafür hätte die Stadt aber beweisen müssen, dass Mindestabstände nicht eingehalten werden können.

Beitrag drucken
Anzeige