Ab Sommer bildet die St. Augustinus Gruppe in zwei ganz neuen Berufen erstmals aus: Kaufleute für Digitalisierungsmanagement und Fachinformatiker für digitale Vernetzung (Foto: © Fotalia)
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Neuss/Mönchengladbach. Ganz neue Berufsbilder in der St. Augustinus Gruppe

Krankenhäuser, Senioreneinrichtungen oder Reha-Kliniken sind alles andere als Fabriken. Statt Maschinen, stehen Menschen im Mittelpunkt. Trotzdem wird die Informationstechnologie auch hier immer wichtiger. „Die Digitalisierung nimmt im Gesundheitswesen extreme Fahrt auf“, sagt Claudius Guttmann, Leiter IT und Medizintechnik bei der St. Augustinus Gruppe. Deswegen bildet das Gesundheitsunternehmen ab Sommer auch in zwei ganz neuen Berufen erstmals aus: Kaufleute für Digitalisierungsmanagement und Fachinformatiker für digitale Vernetzung. „Die neuen Berufsbilder weisen zwar noch Gemeinsamkeiten mit den bisherigen Fachinformatikern oder Informatikkaufleuten auf, sie sind jedoch spezieller auf Digitalisierung ausgelegt, die in unseren Einrichtungen ein absolut wichtiges Thema ist. Ich bin froh, dass der Bedarf erkannt wurde und das Fachpersonal nun noch detaillierter ausgebildet wird“, so Guttmann.

Mit Matthias Schink und Oliver Schulz haben gleich zwei Mitarbeiter aus der IT der St. Augustinus Gruppe 2020 die Eignung zum Ausbilder abgeschlossen, um ab dem 1. August mit den komplett neustrukturierten Ausbildungen starten zu können. „Der Bedarf passt einfach genauer zu unserem Unternehmen“, sagt Schink, Systemadministrator und selbst ausgebildeter Fachinformatiker für Systemintegration. „Die Schulung zum Ausbilder war aufgrund der Corona Pandemie eine besondere Herausforderung, doch sie hat sich auf jeden Fall gelohnt“, ergänzt Schulz. „Das wird dann schon etwas besonders, wenn wir diese Berufe demnächst erstmalig ausbilden!“

Die Azubis zu Kaufleuten für Digitalisierungsmanagement lernen den Umgang mit Daten und Prozessen aus einer ökonomisch-betriebswirtschaftlichen Perspektive. Sie machen später Informationen und Wissen verfügbar, um aus der zunehmenden Digitalisierung wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen. Außerdem managen sie die Digitalisierung von Geschäftsprozessen auf der operativen Ebene. Angehende Fachinformatiker der Fachrichtung Digitale Vernetzung wiederum lernen Systeme und Anwendungen auf IT-Ebene zu vernetzen und zu optimieren. Sie sichern Daten gegen unerlaubte Zugriffe und vermeiden bzw. beheben Systemausfälle. „Gerade das Thema Cybersicherheit ist im Gesundheitswesen ganz zentral“, betont Guttmann. „Daten müssen sicher und vor fremden Zugriffen geschützt sein, sämtliche IT-Systeme müssen laufen – in unserem Fall bedeutet es ja immer auch die Sicherheit von Patienten oder Bewohnern.“

Die angehenden neuen Kolleginnen oder Kollegen sollen nach der dreijährigen dualen Ausbildung in Berufsschule und IT-Abteilung verstärkt in den Einrichtungen der St. Augustinus Gruppe beraten, wie Prozesse digitalisiert und neu entwickelt werden können. „Im Idealfall suchen wir Auszubildende, die langfristig im Unternehmen bleiben – die Perspektiven sind jedenfalls hervorragend“, wirbt Schink für den Job. „Und es ist auf jeden Fall extrem spannend, der oder die erste in diesem Berufsfeld zu sein!“

Info-Kasten

Kaufleute für Digitalisierungsmanagement analysieren Daten und Prozesse und entwickeln digitale Geschäfts- sowie Wertschöpfungsprozesse weiter. Sie beschaffen IT-Systeme und fungieren als Schnittstelle zwischen dem kaufmännischen und dem IT-Bereich. Gibt es keine geeigneten Standardanwendungen, beteiligen sie sich an der Entwicklung, Erstellung und Umsetzung individueller IT-Lösungen. Sie analysieren die jeweiligen IT-Systeme, stellen Fehler fest und beheben diese. Darüber hinaus informieren und beraten die Kaufleute Kunden und setzen Maßnahmen zur IT-Sicherheit sowie zum Datenschutz um. 2020 wurde der neue Beruf Kaufmann/-frau für Digitalisierungsmanagement anerkannt und der bisherige Ausbildungsberuf Informatikkaufmann/-frau damit ersetzt.

Fachinformatiker für Digitale Vernetzung arbeiten an der digitalen Verbindung von Maschinen, Anlagen, Produkten, Logistik und Menschen mit, damit diese miteinander kommunizieren und optimal zusammenarbeiten können. Sie analysieren die bestehenden Systeme sowie Netzwerke und schlagen Optimierungsmöglichkeiten vor. Außerdem installieren sie Netzwerkkomponenten und Betriebssysteme, passen sie an die Gegebenheiten an, richten den Datenaustausch ein und testen die Systeme. Auch die Definition und Beseitigung von Schwachstellen gehören zu ihren Aufgaben. 2020 wurde beim Fachinformatiker neben der neuen Fachrichtung “Digitale Vernetzung” auch die Fachrichtung “Daten- und Prozessanalyse” geschaffen.

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