(Foto: privat)
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Kempen. Bürgerinnen und Bürger aus Kempen rufen auf zur Gegenbewegung. Die Unterzeichner sind darüber besorgt, dass Corona-Leugner, Verschwörungsideologen, Rechtsextremisten, Populisten, Antisemiten und gewaltbereite Chaoten vermehrt, lautstark und aggressiv welt-, europa- und deutschlandweit auftreten. Auch in Kempen sind solche Erscheinungen zu beobachten. Nun hat sich eine Initiative von Kempener Bürgerinnen und Bürgern gebildet, die zum entschiedenen Widerspruch aufruft.

Initiator ist das Kempener Ratsmitglied Stefan Kiwitz. Er betont, dass die Initiative parteiunabhängig und offen für alle ist. Kiwitz und die Erstunterzeichner, bekannte Kempener Bürgerinnen und Bürger, treten ein für eine offene und plurale Gesellschaft, die Achtung der Menschenrechte und einen zivilen öffentlichen und privaten Umgang, Sie lehnen Gewalt in jeglicher Form ab. Das ist gerade jetzt dringend notwendig.

Die Unterzeichner achten das Recht auf freie Meinungsäußerung als ein hohes Gut der Demokratie. Sie sind aber irritiert, wie Corona-Leugner selbstgerecht und oft gewaltbereit auftreten. Sie sind empört, dass demokratisch legitimierte Politiker, Virologen und andere Wissenschaftler diffamiert werden, dass Corona-Leugner sich selbst als „Freiheitskämpfer“ stilisieren und zynische Vergleiche der Pandemie-Schutzverordnungen mit dem Nationalsozialismus ziehen. Dadurch, so die Unterzeichner, wird demokratische Kultur gestört und am Ende zerstört.

Die Pandemie ist zum Prüfstein geworden, wie stabil unsere plurale und freie Gesellschaft ist. Das Klima der Angst und der Wut, das von den Drahtziehern hinter den Corona-Leugnern geschürt wird, verhindert eine offene und gewaltfreie Verständigung darüber, wie die gegenwärtige Krise zu überwinden ist. Aber genau das ist von ihnen gewollt.

Corona-Leugner spalten die Gesellschaft. Sie sind für wissenschaftlich gesicherte Fakten nicht mehr zugänglich. Solidarität ist der Stoff, der eine demokratische Gesellschaft zusammenhält. Das ist jetzt wichtiger denn je. Doch Corona-Leugner bewegen sich in eigenen, auf sie selbst bezogenen Systemen. Damit unterhöhlen sie offene Kommunikation und anerkennende Begegnungen – Formen der Verständigung, die gerade jetzt dringend nötig sind.

Die Unterzeichner beobachten einen wachsenden Verdruss in der Gesellschaft. Das ist verständlich angesichts des Verzichts, der allen derzeit zugemutet wird und gerade diejenigen besonders hart trifft, deren materielle Existenz gefährdet oder bereits zerstört ist. Aber wer sich zurückzieht, überlässt denjenigen das Feld, die nicht die Pandemie überwinden, sondern unsere demokratische Gesellschaft abschaffen wollen.

Daher bitten die Unterzeichner alle Kempener Bürgerinnen und Bürger und darüber hinaus Interessierte, sich mit ihrer Unterschrift zur Verteidigung demokratischer Werte gerade in dieser Krise – der größten seit Bestehen der Bundesrepublik – zu bekennen.

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