v. l. n. r.: André Pieperjohanns (RVM-Geschäftsführer), Dr. Gerswid Altenhoff-Weber und Dr. Elisabeth Schwenzow (beide Kreis Borken) sowie Manfred Gerster von Bushersteller van Hool nv (Foto: Kreis Borken)
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Kreis Borken. Wie sieht der Antrieb der Zukunft im Busverkehr aus? Wenn auch der Fuhrpark der RVM Regionalverkehr Münsterland GmbH dank der hohen Umweltstandards EURO V und EURO VI bereits schadstoffarm ist, gilt es, den Ersatz fossiler Brennstoffe voran zu treiben. Neben rein elektrischen Antrieben ist der Einsatz von Wasserstoff eine Alternative. Eine Arbeitsgruppe der RVM steht daher mit den Anbietern von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben im engen Austausch, um für die Anforderungen des Verkehrsnetzes im Kreis Borken eine passende Lösung zu finden.

Eine der Anforderungen sind die langen Distanzen, die die Busse der RVM jeden Tag zurücklegen. Bis zu 500 Kilometer sind da keine Seltenheit. „Innovative Antriebe müssen einige Herausforderungen meistern“, so RVM-Geschäftsführer André Pieperjohanns. „Wir sind daher mit vielen Herstellern im Gespräch.“

In dieser Woche wird ein Wasserstoffbus auf Herz und Nieren getestet. Die Busse können mit 35,8 kg Wasserstoff betankt werden und verfügen damit über eine Reichweite von rund 350 km. Theoretisch sind laut Hersteller sogar über 400 Kilometer möglich. Dabei dienen die Brennstoffzellen gemeinsam mit den Lithiumbatterien und den Elektromotoren als Basis des Antriebs. Der Bus wird vollelektrisch betrieben. Einerseits wird Wasserstoff in der Brennstoffzelle in Elektrizität umgewandelt, wobei nur Wasserdampf emittiert wird, andererseits wird der Antrieb bei Bedarf über die Lithiumbatterien unterstützt. Dank dieses Hybridantriebs und der Rückgewinnung der Bremsenergie kann der Wasserstoffverbrauch auf rund 8 kg/100 km begrenzt werden. Eine Betankung dauert maximal 15 Minuten, sodass lange Standzeiten vermieden werden. Die so genannten Traktionsbatterien mit einer Leistung von bis zu 36 kWh können bei Bedarf auch extern geladen werden.

Für Kreisverkehrsdezernentin Dr. Elisabeth Schwenzow passt das Testfahrzeug in die Strategie des Kreises: „Wasserstoffbusse können in unserem Flächenkreis zu einem wichtigen Bestandteil nachhaltiger Mobilität  werden.“ Dafür solle „grüner“ Wasserstoff, also Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wurde, eingesetzt werden. Für eine Umstellung des Fuhrparks seien alle Vor- und Nachteile auch unter Berücksichtigung der Kosten abzuwägen, schließlich umfasse die Flotte der RVM derzeit 157 Busse, davon allein 15 am Betriebshof Stadtlohn.

Dr. Gerswid Altenhoff-Weber, Leiterin des Fachbereichs Verkehr der Kreisverwaltung, ergänzt: „Spätestens, wenn die Corona-Pandemie überwunden ist, wird der Klimaschutz im Öffentlichen Personennahverkehr wieder stärker in den Blickpunkt rücken.“ Es sei daher wichtig, dass sich das kommunale Verkehrsunternehmen RVM darauf mit entsprechenden Angeboten einstellt, um die Menschen zum Umstieg auf Bus und Bahn zu bewegen.

Für weitere Informationen zum Busangebot steht die Schlaue Nummer unter der Telefonnummer 0180 6 / 50 40 30 (20 ct/Verbindung aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 60 ct/Verbindung.) zur Verfügung.  Fahrplaninformationen gibt es auch bei der kostenlosen elektronischen Fahrplanauskunft unter 0 800 3 / 50 40 30 oder im Internet unter www.rvm-online.de sowie in der BuBiM-App. Die BuBiM-App steht zum kostenlosen Download im App Store und im Google Play Store bereit.

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