Sie freuen sich über das tolle Ergebnis beim ADFC-Fahrradklimatest 2020 (v.l.) Gelderns Erster Beigeordneter Tim van Hees-Clanzett, Gelderns Mobilitätsexperte Heinz-Theo Angenvoort und Bürgermeister Sven Kaiser (Foto: privat)
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Geldern. Geldern erzielt tolles Ergebnis beim ADFC-Fahrradklimatest

Zum neunten Mal führte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club 2020 den bundesweiten Fahrradklimatest durch. Bürger beurteilen bei der Umfrage zum Beispiel, wie sicher sie sich fühlen, wenn sie mit dem Rad unterwegs sind oder ob in ihrer Stadt genug gegen das Parken auf Radwegen unternommen wird.

Auch Geldern nahm im Vorjahr erneut teil – mit großem Erfolg. In der Kategorie der Kommunen 20.000 bis 50.000 Einwohner erreichte die Herzogstadt bei der Gesamtnote 3,18 den zwölften von insgesamt 415 Plätzen.

Entsprechend zufrieden war man deshalb bei der Stadt Geldern, als vorige Woche das Ergebnis bekanntgegeben wurde. „Platz zwölf von bundesweit 415 Städten und Gemeinden, die in der Kategorie der Kommunen von 20.000 bis 50.000 Einwohnern teilgenommen haben – das ist ein tolles Ergebnis und gleichzeitig eine Bestätigung für Geldern als Fahrradstadt“, sagt Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser.

Auch Heinz-Theo Angenvoort, Mobilitätsexperte bei der Stadt Geldern, zeigte sich hocherfreut: „Das Ergebnis bestätige ein Stück weit auch die Bemühungen, die die Gelderner Politik und wir in den vergangenen Jahren und Monaten angestrengt haben, um Geldern noch fahrradfreundlicher zu gestalten. Dass das Thema Mobilität in Geldern einen hohen Stellenwert hat, zeige sich auch darin, dass es in Geldern einen eigenen Mobilitätsausschuss gibt – als Teil des „AUML“ (Ausschuss für Umwelt, Mobilität und Liegenschaften).

Das Ergebnis im Detail: Im Vergleich zu 2018 hat sich die Stadt Geldern nochmals steigern können. Vor drei Jahren hat Geldern schon einen sehr guten 22. Platz (note 3,3) belegt, damals haben jedoch nur 311 Kommunen in unser Kategorie teilgenommen – und damit knapp 100 weniger als in diesem Jahr).
Im gesamten Kreisgebiet hat in diesem Jahr nur Rees ein noch besseres Ergebnis erzielt. Die Stadt aus dem Nordkreis landete auf dem siebten Platz (Note 3,09).
Im Vergleich unter den NRW-Kommunen hat es Geldern sogar auf Platz fünf von insgesamt 116 Kommunen geschafft.

In welchen Punkten hat Geldern gut abgeschnitten? Als Stärke hoben die Umfrage-Teilnehmer in Geldern insbesondere die Punkte „Werbung für das Radfahren“, „Fahrradförderung in jüngster Zeit“ sowie „geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung“ hervor.

Gut abgeschnitten hat die Stadt Geldern unter anderem in den Punkten „Erreichbarkeit Stadtzentrum“ (2,0), Wegweisung für Radfahrer (2,4), „Radfahren durch Alt & Jung“ (2,3) oder Infrastruktur Radverkehrsnetz (2,5)“. Heinz-Theo Angenvoort: „Wir sind also auch dem richtigen Weg, der aber noch lang ist und aus vielen Bausteinen besteht.“

Ziele für den nächsten ADFC-Fahrradklimatest? „Luft nach oben gibt es bekanntlich immer. Da in der Kategorie der Städte von 20.000 bis 50.000 Einwohnern aus dem Kreis Kleve nur Rees vor uns lag, wollen wir beim nächsten Mal natürlich gerne kreisbeste Kommune werden”, sagt Heinz-Theo Angenvoort mit einem Augenzwinkern.

Was plant Geldern, um noch fahrradfreundlicher zu werden? Viele Maßnahmen hat die Stadt Geldern auch in diesem Jahr wieder geplant, um Geldern als Fahrradstadt noch attraktiver zu machen. Zum Beispiel wird im Schulzentrum auf der Friedrich-Spee-Straße und auf dem Friedrich-Nettesheim-Weg eine Fahrradstraße eingerichtet. Es bleibt dort bei Tempo 30, und auch motorisierter Verkehr ist weiterhin möglich, so wie auf der Bahnhofstraße. Es wird aber eben die Rechtsposition der Radfahrer stärker hervorgehoben.

„Ebenso wollen wir 2021 die Radfahrerfurten an der B 58 rot einfärben, und zwar an der Fürstenberger Straße, Bogenstraße, Egmondstraße und Friedrich-Spee-Straße“, merkt Heinz-Theo Angenvoort an. Das Konzept der Rad- und Fußwegeförderung wird in allen Ortschaften verfolgt.

Auf der Karl-Leisner-Straße, auf der Poststraße und auf einem Teilstück der Jahnstraße (Abschnitt am Adelheid-Kindergarten) wird die Einbahnstraßenregelung für Radfahrer aufgehoben. In der Innenstadt werden weitere Fahrradanlehnbügel aufgestellt. Im Juni/Juli möchte die Stadt Geldern wieder bei der Aktion „Stadtradeln“ mitmachen.
„Wir bewerben uns zudem für eine Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte (AGFS) in Nordrhein-Westfalen“, sagt Angenvoort. Innerhalb der Stadtverwaltung soll das Jobrad gefördert werden. Bereits eingerichtet hat die Stadt Geldern den Mängelmelder „RADar“, bei dem man zum Beispiel Schlaglöcher melden kann.

An der Ampelanlage der Kreuzung Bahnhofstraße/Südwall/Westwall soll untersucht werden, „wie sie für Fußgänger und Radfahrer optimiert werden kann“, merkt Angenvoort an.  Zudem werden verschiedene Maßnahmen aus dem vergangenen Jahr fortgesetzt.

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