Kleine Gruppe, großer Ankommer: Schuleiter Burkhard Brörken, die Lehrerinnen Stephanie Blome und Liana Kotliar sowie Referendar Simon Schißler (von rechts) vor einer der jahrgangsübergreifenden Lerngruppen im Fach Deutsch (Foto: privat)
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Willich. Trotz Ferien gern in der Schule

Auch in diesen Osterferien sind die Kurse wieder ausgebucht: In manchen „Bereichen war die Nachfrage gar so groß, dass gelost werden musste“, erläutert Stephanie Blome, die zum didaktischen Team der Schule gehört und das Ganze erneut erfolgreich an der Robert-Schuman-Europaschule (RSE) organisiert und umgesetzt hat.

Schon die Premiere in den Herbstferien war auch angesichts des pandemiebedingt um sich greifenden Distanzunterrichts und der damit verbundenen Verunsicherung vieler Schüler ein Erfolg gewesen, die erweiterte Neuauflage jetzt ist erneut ein Treffer: Das vom Land eingerichtete Förderprogramm „Extra Zeit zum Lernen“ (Förderprogramm für außerschulische Bildungs- und Betreuungsangebote in Coronazeiten zur Reduzierung pandemiebedingter Benachteiligungen) wird jetzt wieder angeboten. Erfolgreich: Mehr als 800 Schülerinnen und Schüler nahmen und nehmen in den Osterferien an neun Willicher Schulen an 75 Fördermaßnahmen teil – 187 und damit die meisten davon in 15 Lernangeboten an der RSE, wo man jetzt vor der Presse ein erstes Fazit zog.

Schon nach der ersten Runde im Herbst hatte man das Ganze evaluiert, die Schüler nach ihrer Einschätzung des Angebotes befragt „und ein überwältigend positives Feedback bekommen“, so Blome: „Manche Schüler, die von den Eltern angemeldet worden und nicht unbedingt begeistert in der Ferienzeit in die Schule gekommen waren, waren dann hinterher doch sehr zufrieden.“

Was natürlich Gründe hat: Es wird in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathe jahrgangsübergreifend (Stufen 5 bis 7 und Stufen 8 bis 10) in Kleingruppen bis 15 Köpfen in entspannter Atmosphäre unterrichtet, je zwei Pädagogen sind pro Gruppe am Start – ein Betreuungsschlüssel, von dem man im „normalen“ Unterricht natürlich nur träumen kann, sind sich Schuleiter Burkhard Brörken und Alexander Rother, didaktischer Leiter, einig.

Von 9 bis 15 Uhr wird unterrichtet, mittendrin gibt’s eine entspannte Pause mit Baguettes, die geliefert und von der Stadt gezahlt werden. Apropos: Die komplette vertragliche Abwicklung (unter anderem Bezahlung der außer der Reihe unterrichtenden 13 Pädagogen) erledigt wie bei der ersten Auflage im Herbst der Willicher Kinderschutzbund, dem Stadt und Schule für die pragmatische Unterstützung sehr dankbar sind.

Neu: Man hat für die anstehenden „Prüflinge“ in der 10. Stufe und in der 13. (vor dem Abi) zusätzliche Abschluss-Trainings angeboten – die ebenfalls gerne angenommen werden. Anmelden respektive „einschreiben“ konnten sich die Kids und jungen Erwachsenen (oder deren Eltern die Kinder) diesmal noch einfacher über das allen zur Verfügung stehende ms-office-Programm  „forms“, und viele griffen halt zu; offensichtlich haben viele der rund 1100 Schüler an der RSE tatsächlich nicht nur das ungute Gefühl, coronabedingte Lerndefizite ausgleichen zu müssen, sondern auch wirklich große Lust auf das Treffen mit anderen in der Schule: Der soziale Kontakt fehlt vielen an allen Ecken und Enden.

Also hat man das Angebot auf 15 Gruppen (im Herbst waren es sechs gewesen) gesteigert; beim Blick nach vorn auf den Sommer ist man freilich noch ungebrochen optimistisch, dass bis dahin wieder ein Stück Normalität in den Schulalltag einziehen wird – und wenn nicht, ist das zusätzliche, erfolgreiche Angebot sicherlich erneut eine Option.

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