Bürgermeister Christoph Tesche (l.) gratulierte Stefan Senft (r.), der von seinen Eltern Thomas und Elke sowie Ehefrau Sabrina unterstützt wird, zur Neueröffnung am Holzmarkt (Foto: Stadt RE)
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Recklinghausen. Über die Beseitigung eines Leerstandes am Holzmarkt freut sich Bürgermeister Christoph Tesche. Er hat zur Neueröffnung des Geschäfts „Hörakustik Senft“ Inhaber Sebastian Senft gratuliert. „Unsere Altstadt zeichnet sich nach wie vor durch eine Vielzahl inhabergeführter Geschäfte aus und dem Holzmarkt tut es mit Sicherheit gut, dass ein weiterer Leerstand verschwindet“, sagt Christoph Tesche.

Sebastian Senft war zuletzt Filialleiter von Vitakustik an der Kampstraße. Der Anbieter ist mittlerweile von der Kette Geers gekauft worden. Einst hatte Senfts Vater Thomas dort einen eigenen Betrieb etabliert und diesen später verkauft. Im neuen Geschäft des Sohnes am Holzmarkt wird der Senior als „Aushilfe“ weiter aktiv sein.

„Bei uns gibt es nichts von der Stange. Wir legen größten Wert auf die persönliche Beratung“, erklärt Senft. Wobei sich der Fachmann natürlich auch moderner Technik bedient, um für seine Kund*innen das optimale Ergebnis zu erzielen. So werden auf Basis moderner Laservermessung präzise, schnell und passgenau individuelle Ohrstücke hergestellt.

Das Ladenlokal wurde komplett renoviert und auf die Nutzung angepasst, unter anderem durch den Einbau moderner Hörkabinen. Den Kontakt zu Vermieter Heinz-Jürgen Weinrich stellte Altstadtmanager Jochen Sandkühler her, nachdem im Senft von seinem Plan zur Ausgründung berichtet hatte. Sandkühler war es auch, der den Inhaber und Vermieter auf die Fördermöglichkeiten des Landesprogramms „Soforthilfe Innenstadt“ hingewiesen hat. Nach der Zusage ist die Umsetzung gemeinsam mit dem Fachbereich Gebäudewirtschaft und der Bauordnung realisiert worden.

Das Förderprogramm des Ministeriums für Städtebau umfasst vier sogenannte Interventionsfelder. Die Stadt hat auf Antrag hin 798.000 Euro erhalten, um über alle Felder hinweg Maßnahmen anschieben zu können. Fördergegenstand ist die Anmietung von leerstehenden Ladenlokalen und Räumen für Gastronomie und Verpflegung in Innenstädten und Zentren und deren Weitervermietung zu einer reduzierten Miete für einen Zeitraum von zwei Jahren.

Im Einzelfall können auch noch belegte Ladenlokale mit gekündigtem Mietvertrag ohne absehbare Nachfolgenutzung einbezogen werden, um drohenden Leerstand zu vermeiden. Förderfähig sind die Ausgaben der Anmietung von leerstehenden Ladenlokalen (insbesondere des kleinteiligen Einzelhandels und Dienstleistungsgewerbes) bis zu einer förderfähigen Mietfläche von 300 Quadratmetern für die Dauer von bis zu zwei Jahren. Voraussetzung ist, dass die Vermieter*innen für den Zeitraum auf einen Teil der bisher erzielten Miete verzichten.

Schräg gegenüber des neuen Geschäfts von Sebastian Senft hatte bereits Anfang März Kornelia Helisch ihr Geschäft „KoDesign handmade“ eröffnet. Auch sie war in den Genuss der Landesförderung gekommen. „Wir sind dankbar, dass das Land NRW uns in unseren Bemühungen für eine lebendige Altstadt mit diesem Programm unterstützt. Gerade in Corona-Zeiten erleichtert es gerade Existenzgründern sicher die Entscheidung, den Sprung in die Selbständigkeit zu wagen. Wir haben aber auch noch andere Projekte und Konzepte in Arbeit, die ebenfalls in die Förderkulisse passen und schon bald für neues, zusätzliches Leben in unserer ,Guten Stube‘ sorgen“, sagt Christoph Tesche. „Diese werden der Öffentlichkeit vorgestellt, sobald die Verträge unterschrieben sind.“

Der Fördertopf ermöglicht noch mehr Projekte. Kontakt für Interessent*innen:

Jochen Sandkühler
T.: 0 23 61/50 14 05
E-Mail: Jochen.Sandkuehler@recklinghausen.de

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