Dr. Julia Beier und ihre Assistentin Esther Sander bei der Verteilung der neuen Jahrbücher (Foto: Rolf Schotsch)
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Duisburg. Normalität ist der Titel des neuen Jahrbuches der Diakonie. Zum siebten Mal blicken die diakonischen Dienste und Einrichtungen im Evangelischen Kirchenkreis Duisburg gemeinsam auf ein Jahr gelebter Diakonie zurück.

Und sie haben die Stirn, ausgerechnet das Jahrbuch zum Pandemiejahr 2020 „Normalität“ zu nennen. Dabei geht es aber in den Alltagsgeschichten aus der Beratungsstelle, der Offenen Ganztagsbetreuung, den Altenheimen und den Sozialstationen durchaus um „Facetten des Ausnahmezustandes“, den die Pandemie mit ihrem Auf und Ab von Lockdowns und Lockerungen überall erzeugt hat. Den verschärften Bedingungen mit viel Planung und Kreativität ein möglichst großes Quantum an Normalität für Bewohnerinnen und Bewohner, Betreute, Kolleginnen und Kollegen und Gäste abzuringen, das hat im vergangenen Jahr die Einrichtungen schwer beschäftigt. An 113 Standorten in Duisburg hatten 6500 Menschen als sozialversicherungspflichtig Beschäftigte von Diakonischen Einrichtungen mit dem Ringen um die Normalität alle Hände voll zu tun.

Das liest man zum Beispiel in der Geschichte von der Altenheimleiterin, die täglich die bürgerlichen Freiheitsrechte der Bewohner gegen die Einhaltung der Hygieneregeln abwägen muss.

Im offenen Ganztag der Grundschulen werden Hygienegruppen gebildet, die Kindern den vernünftigen Umgang mit Ansteckungsgefahren vermitteln können. Und das in einer Zeit, in der viele Erwachsene genau diese Vernunft nachhaltig vermissen lassen.
In der Beratungsstelle haben die Lockdowns ganz neue Zugänge nötig gemacht, dort wird jetzt auch Telefon- und Videoberatung angeboten. Was aus der Not entstand, hat sich im Alltag bewährt und wird auch nach der Pandemie weiter für besonders niederschwellige Beratungsangebote sorgen.

Alle beteiligten Gesprächspartner wurden auch gefragt, ob sie etwas Positives aus ihrer Pandemieerfahrung mitnehmen können. Die Antworten waren sehr unterschiedlich, aber alle haben aus der Bewältigung der Krise gelernt.

Für den langjährigen Geschäftsführer der Diakonie und Sprecher der Diakonischen Konferenz Pastor Stephan Kiepe-Fahrenholz war dies das letzte Jahrbuch, das er noch als Herausgeber betreut hat. Für seine Nachfolgerin Dr. Julia Beier ist es das erste Jahrbuch, dass sie nun der Öffentlichkeit vorstellt. Das Jahrbuch ist kostenlos beim Diakonischen Werk Duisburg (Am Burgacker 14-16, 47051 Duisburg; Telefon: 0203 / 2951-3138) erhältlich. Zudem ist es im Internet unter www.diakonie-duisburg.de zu lesen.

 


Informationen: In der Diakonischen Konferenz Duisburg sind 15 diakonische Unternehmen, die in Duisburg ihren Hauptsitz haben, durch ihre Geschäftsführungen, Vorstände und Leitungen vertreten. Die Mitglieder beraten über grundsätzliche Fragen der evangelischen Wohlfahrtspflege in Duisburg, verständigen sich über ihre gemeinsamen sozialpolitischen Belange und Interessen, aber auch über Fragen der Qualitäts- und Organisationsentwicklung, suchen regelmäßig das Gespräch mit den politisch Verantwortlichen und Mandatsträgern und äußern sich öffentlich zu wesentlichen Fragen der Sozialpolitik, des Gesundheitswesens, der Kinder- und Jugendpolitik und der Zuwanderungspolitik. Infos zur Duisburger Diakonie gibt es im Netz unter www.diakonie-duisburg.de.

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