Im Garten der Religionen gedachten sie stellvertretend für die gesamte Bürgerschaft den Corona-Toten. Bürgermeister Christoph Tesche, seine Stellvertreter*innen Marita Bergmaier, Christel Dymke und Andreas Leib sowie Pfarrer Bernhard Lübbering (Foto: Stadt RE)
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Recklinghausen. Mit einer Veranstaltung im „Garten der Religionen“ hat die Stadt sich am bundesweiten Gedenken beteiligt, mit denen auf Initiative von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Corona-Opfern gedacht wurde. „Wir haben das Format aus Infektionsschutzgründen ganz bewusst sehr klein gehalten. Natürlich hätten wir gerne auch Vertreter aus Politik, Bürgerschaft und Religionsgemeinschaften eingeladen. Doch haben wir darauf mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen nach reiflicher Abwägung verzichtet“, betonte Bürgermeister Christoph Tesche.

Gemeinsam mit seinen Stellvertreter*innen Marita Bergmaier, Christel Dymke und Andreas Leib entzündete er stellvertretend für die Bürgerschaft im „Garten der Religionen“ an den sechs Stelen, die symbolisch für die fünf großen Weltreligionen und die Menschen ohne Glauben stehen, je eine Kerze und legte eine Rose nieder. Begleitet wurde das Gedenken durch Pfarrer Bernhard Lübbering, der Ideengeber und Initiator der hinter der Kirche St. Franziskus gelegenen Anlage ist.

„Das Corona-Virus macht vor niemandem Halt. Deshalb haben wir uns auch entschieden, an diesem Ort der Toten zu gedenken, der wie kein anderer in unserer Stadt für das gute Miteinander der Menschen, egal welchen Glaubens und welcher Herkunft steht“, betonte Christoph Tesche. Das Leiden, das für die Betroffenen mit der Corona-Pandemie verbunden sei, werde leider vielfach nur sehr abstrakt wahrgenommen.

„Deshalb finde ich es auch sehr angemessen, dass der Bundespräsident zu einem bundesweiten Gedenken aufgerufen hat. Es geht darum, dass wir in diesen Zeiten alle gemeinsam innehalten, um uns von den Menschen zu verabschieden, die den Kampf gegen das Virus verloren haben“, sagte Tesche. Der Bürgermeister erinnerte ausdrücklich auch an die Frauen und Männer, die einsam verstorben sind, weil die Pandemie eine angemessene Sterbebegleitung nur schwer möglich gemacht hat.

Bernhard Lübbering sprach an jeder der sechs Stelen einen Impuls – geleitet von den symbolträchtigen Stichwörtern Leben, Geschenk, Hingabe, Freiheit, Mitgefühl und Verbundenheit. „In diesem Jahr mussten wir gemeinsam erfahren, wie gefährdet das Leben selbst in unserer vermeintlich sicheren Zivilisation und abgesicherten Gesellschaft ist“, sagte der ehemalige Pfarrer der Gastkirche. Er warb zudem dafür, den Menschen, die sich mit ganzer Kraft in Familien, Pflegeheimen, Krankenhäusern und Rettungsdiensten gegen die Pandemie stemmen, die angemessene Wertschätzung zukommen zu lassen.

Genau das ist auch Bürgermeister Christoph Tesche ein besonderes Anliegen. „Wir haben vieles in der Pandemie lernen können. Das Wichtigste ist aber wohl die Erkenntnis, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt neben den medizinischen Maßnahmen, der Schlüssel dazu, Corona tatsächlich zu besiegen“, sagte der Bürgermeister. „Ich bin mir sicher: Recklinghausen hält auch weiterhin zusammen!“ Das dokumentierten viele Bürgerinnen und Bürger dann am Abend, indem sie wie von Tesche vorgeschlagen ein Licht ins Fenster zu stellen, um auch so ein Zeichen des Zusammenhalts und Mitgefühls zu setzen. Dazu hatte der Bundespräsident bereits vor Wochen aufgerufen.

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