(Foto: Stephan Anemueller)
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Köln. Austausch der 1.500 Leihräder beginnt, weitere 1.500 Räder folgen bis Ende Juni – Angebot wird ab Sommer auf ganz Köln ausgedehnt – VRS-Stammkunden erhalten weiterhin 30 kostenfreie Minuten je Fahrt

Die KVB rollt das neue KVB-Rad auf Köln aus. Ab Freitag, 23. April 2021, werden 1.500 neue KVB-Räder auf Kölns Straßen und Plätze in der Innenstadt ausgebracht. Sie ersetzen somit die fünf Jahre genutzten KVB-Räder der ersten Generation. Der Austausch dauert voraussichtlich eine Woche. Damit unternimmt die KVB den ersten Schritt in der Weiterentwicklung ihres Leihradangebotes. Bis Ende Juni wird die Flotte auf 3.000 KVB-Räder vergrößert. Das Angebot wird dann zunehmend im ganzen Stadtgebiet nutzbar sein. Das heißt, auch in den Vororten können die KVB-Räder ab Juni ausgeliehen und zurückgegeben werden.

Seit Mai 2015 bietet die KVB, neben ihren Bus- und Stadtbahnfahrten, Leihräder an. Seitdem wurden insgesamt 5,02 Millionen Ausleihen verzeichnet. In 2018 und 2019, den Spitzenjahren der bisherigen Entwicklung, wurden mit den 1.500 Rädern der alten Flotte jeweils rund 1,2 Millionen Fahrten unternommen. Perspektivisch soll die Nachfrage in den kommenden Jahren auf zwei bis drei Millionen Ausleihen je Jahr steigen.

Stefanie Haaks, Vorstandsvorsitzende der KVB: „Das KVB-Rad ist ein wesentlicher Baustein unseres Mobilitätsangebotes. Mit einer deutlich größeren Flotte und der Erweiterung des Bediengebietes gehen wir für die Stadt Köln einen kräftigen Schritt in der Verkehrswende nach vorn. Hiermit erreichen wir alle Menschen in Köln und helfen ihnen, sich klima- und umweltfreundlich zu verhalten.“

Der Erweiterung des Bediengebietes auf ganz Köln liegt ein Beschluss des Verkehrsausschusses der Stadt Köln vom 13. November 2018 zugrunde. In dem Beschluss wurden auch die Vorgaben für die Ausschreibung des neuen KVB-Rades definiert, die im September 2020 mit der Vergabe der Leistung an die nextbike GmbH (Leipzig) abgeschlossen wurde. Nextbike war bereits seit 2015 Kooperationspartner der KVB im Leihradangebot.

Die KVB versteht das KVB-Rad als ein wesentliches Element im Verkehrsmix. Mit ihm lassen sich Busund Bahnfahrten sinnvoll verknüpfen und somit Lücken in den Wegeketten schließen. Damit ist das stadtweite Angebot ein fester Baustein in der Verkehrswende Kölns. Es verbessert die Mobilität der Menschen und trägt dazu bei, Autofahrten zu reduzieren. Deshalb ist das Leihradangebot der KVB auch ein Instrument des Klima- und Unweltschutzes.

Das KVB-Rad bleibt in den Tarif des Verkehrsverbundes VRS integriert. Stammkunden, d. h. solche mit Ticket auf Chipkarte, fahren weiterhin zu günstigen Konditionen. Die ersten 30 Minuten jeder Ausleihe des KVB-Rades sind für sie weiterhin kostenfrei. Ab der 31. Minute fallen je weiterer Halbestunde ein Euro an. Der Tageshöchstpreis liegt bei neun Euro.

Neu ist, dass nun die Inhaber des SchülerTickets ab einem Alter von 16 Jahren hierzu gehören. Bisher waren SchülerTickets aus versicherungsrechtlichen Gründen generell für die Ausleihe ausgeschlossen.

Alle übrigen Nutzer können das KVB-Rad im Basistarif ausleihen. Die Fahrt kostet jetzt im Basistarif einen Euro je 15 Minuten. Der Tageshöchstpreis liegt dann bei 15 Euro. Auch ein Monats- bzw. Jahrestarif ist verfügbar. Es lohnt sich jedoch für diese Kunden zu prüfen, ob die Nutzung des ÖPNV und des KVB-Rades für den Erwerb eines Zeittickets im Abo spricht.

Neu ist auch, dass das KVB-Rad nun reserviert werden kann. Über die nextbike-App lassen sich die Leihräder bis zu 15 min im Voraus reservieren.

Der in Teilen störungsanfällige Bordcomputer der alten Radgeneration hat ausgedient. Damit ist auch die Registrierung künftig nur noch per KVB- oder Nextbike-App, im Internet oder per Hotline möglich. Für den günstigen VRS-Tarif tragen Stammkunden die auf der Chipkarte aufgedruckte Ticketnummer in ihrem nextbike-Konto ein und starten die erste Ausleihe am Rad mit der Chipkarte. Ausführliche Informationen dazu finden sich im Internet auf der Seite www.kvb.koeln/rad.

Nach der Registrierung können die KVB-Räder jetzt schnell und einfach mit dem Handy über den Barcode am Lenker oder mit der Chipkarte durch Anhalten an den Sensor am Hinterrad ausgeliehen werden. Das Schloss am Hinterrad öffnet sich nach wenigen Sekunden automatisch.

Das neue KVB-Rad weist wesentliche Verbesserungen auf

Die neuen KVB-Räder sind „smarter“ – also einfacher, flexibler nutzbar – als ihre Vorgänger. Sie besitzen spürbare Vorteile, dabei bleibt aber Bewährtes erhalten.

Insbesondere wurde die Technik verbessert. Das Bügelschloss am Vorderrad wurde durch ein automatisches Rahmenschloss auf dem neuesten Stand der Technik ersetzt. Hierin intergriert wurden eine wesentlich bessere Ortung und schnelle Kommunikationstechnik. Damit wird das gesamte Handling für Kunden einfacher, schneller, bequemer und zuverlässiger.

Durch die bessere Ortung konnte auch eine Funktion eingebaut werden, die die Nutzer jetzt aktiv bei der korrekten Rückgabe unterstützt. Eine grün oder rot blinkende Leuchtdiode am Hinterrad signalisiert nun quasi in Echtzeit, ob am aktuellen Standort eine zulässige Rückgabe möglich ist oder nicht. Dies kann auf einem stadtweiten Bediengebiet mit verschiedenen Zonen und Ausschlussgebieten wie Parks, Rheinbrücken oder der Domplatte eine große Hilfe sein. Zudem soll der Serviceaufwand für falsch abgestellte Räder reduziert, ein aufgeräumtes Stadtbild gefördert und die Verfügbarkeit insgsamt verbessert werden. Die für eine Rückgabe zugelassenen Bereiche sowie die Ausschlussgebiete werden in der nextbike-App und auf der KVB-Rad-Website angezeigt.

Bewährt hat sich der Korb an der Lenkstange des KVB-Rades, der von vielen Nutzer/innen honriert wurde. Erhalten bleiben auch die Dreigangschaltung, die Luftbereifung, der einfach verstellbare Sattel. Ebenso bleibt die stabile Form des KVB-Rades bestehen, wobei nun die robuste Erscheinung durch eine schlankere Form ersetzt wurde.

Bisherige Flexzone wird durch Stationszone ergänzt

Die Ausweitung des KVB-Rades auf das gesamte Stadtgebiet ist möglich durch das Angebot einer Flexzone im Innenstadtbereich sowie eine Standortzone im übrigen Stadtgebiet. Das bedeutet, dass die Räder in der Flexzone wie im bisherigen System räumlich flexibel ausgeliehen und zurückgegeben werden können, während dies im übrigen Stadtgebiet nur an festen Standorten möglich ist. Im Übergang zwischen Innenstadt und übrigem Stadtgebiet kann das KVB-Rad an definierten Hauptverkehrsstraßen ausgeliehen und zurück-gegeben werden. Damit wird auf einer vergleichsweise großen Fläche eine gute Sichtbarkeit und Zugänglichkeit zum KVB-Rad sichergestellt.

Für eine bessere Erkennbarkeit sind die einzelnen Zonen farblich gekennzeichnet. Die Kennzeichnung folgt dabei dem bundesweit einheitlichen System von Nextbike.

Die blaue Flexzone umfasst die engere Innenstadt. Hier können die KVB-Räder an jeder öffentlichen Straße ohne Aufpreis zurückgegeben werden. Ausgeschlossen sind dabei die Parkanlagen, das Rheinufer, die Rheinbrücken etc. Wird das KVB-Rad hier dennoch abgestellt, werden 20 Euro erhoben.

Die pinke Flexzone, die den Innenstadtrand umfasst, ermöglicht einen Übergang. Hier ist das Abstellen an den blau markierten Hauptstraßen ohne Aufpreis möglich. Für das Abstellen in den zum Teil engen Nebenstraßen und Sackgassen wird ein Aufpreis von einem Euro erhoben. Dies soll einer Vereinzelung von Rädern in den Außenbereichen, auch auf zum Teil schmalen Bürgersteigen, entgegenwirken und die Verfügbarkeit für die Mehrheit der Kunden verbessern.

Außerhalb der Innenstadt, in den Vororten, werden die KVB-Räder in Stationen zur Ausleihe angeboten und können nur in Stationen zurückgegeben werden. Für das Abstellen außerhalb der Stationen wird ein Aufpreis von 20 Euro erhoben. Zunächst werden 100 Stationen in dieser Stationszone eingerichtet. Die Bezirksvertretungen der Stadt Köln beraten derzeit über vorgeschlagene Standorte. Die ersten wurden inzwischen definiert, die weiteren folgen. Voraussichtlich ab Juni wird der Aufbau der Stationen beginnen.

Die KVB-Räder können auch in der Flexzone ausgeliehen und in einer der Stationen zurückgegeben werden. Auch in der anderen Richtung besteht diese Durchlässigkeit.

Mit der Erweiterung der Flotte des KVB-Rades im Sommer dieses Jahres werden 3.000 Leihräder in Köln angeboten werden. Vorgesehen ist eine Verteilung von 2.000 Rädern in der Flexzone und 1.000 Rädern in den Stationen der Stationszone. Hierdurch wird das gesamte Stadtgebiet abgedeckt.

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