Der Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer (v.l.), der zuständige Vertriebsingenieur der ENNI, Stephan Scholz und Geschäftsführer Stefan Krämer (Foto: jpm.de)
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Moers/Neukirchen-Vluyn. Nach der Wende zur regenerativen Energieproduktion bringt der Gesetzgeber mit dem Klimaschutzprogramm 2030 nun auch Schwung in die Mobilitätswende. Neben der Automobilindustrie, deren Modellpaletten an rein elektrisch oder hybrid angetriebenen Fahrzeugen stetig wachsen, fördert die Politik die Anschaffung von Elektrofahrzeugen dabei massiv und begünstigt deren Einsatz im beruflichen Bereich steuerlich. Auch das Angebot an Stromtankstellen soll deutlich wachsen, auf bundesweit bis zu einer Million Ladepunkte in 2030. Den Umstieg auf den Elektroantrieb will die ENNI Energie & Umwelt Niederrhein (ENNI) unterstützen und ähnlich ihres Einsatzes bei regenerativen Energiewendeprojekten am Niederrhein auch hier ein Vorreiter sein. Dazu baut das Unternehmen in den kommenden Monaten das Ladenetz deutlich aus. Allein in Moers werden den heute sieben öffentlichen Ladesäulen noch 2021 neun weitere folgen. Und auch in Neukirchen-Vluyn können E-Autofahrer schon bald neben der Säule am Leineweberplatz drei weitere Lade-Standorte ansteuern. In Moers nahm ENNI-Geschäftsführer Stefan Krämer gestern in der Meerstraße gemeinsam mit dem Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer eine der neuen Stationen in Betrieb. „Hier können zeitgleich zwei Fahrzeuge ihre Akkus füllen, während die Insassen durch unsere Fußgängerzone flanieren“, sei dies für den passionierten Radfahrer Christoph Fleischhauer ein neuer Service für Besucher der Stadt und ein weiterer Baustein für ein besseres Stadtklima. Insgesamt begrüßt Fleischhauer, dass die städtische Energietochter wie schon beim Einsatz von Solar- oder Windenergie in Moers vorangeht. „Das stärkt den Wirtschaftsstandort und erhöht die Lebensqualität in unserer Stadt.“

ENNI-Chef Stefan Krämer selbst gehört zu den begeisterten Elektrofahrern, deren Zahl wie bundesweit auch im Kreis Wesel deutlich gestiegen ist. „Der Trend zum E-Fahrzeug ist nicht mehr zu übersehen“, so Krämer, der mit möglichst vielen öffentlichen Ladesäulen die in der Region heute noch existierende Lücke an Stromtankstellen schließen will. „Neben den Umweltvorteilen sehen wir hier auch ein Geschäftsfeld der Zukunft, gerade wo Haushalte und Betriebe immer sparsamer mit Strom umgehen.“ So sieht das Ausbaukonzept der ENNI vor, dass möglichst schnell in jedem Moerser Stadtteil eine Lademöglichkeit vorhanden ist. In Betrieb sind neben der Station in der Meerstraße seit kurzem auch neue Ladesäulen am Bapaume-Platz in Kapellen, auf dem Karlplatz in Moers-Scherpenberg und an den Marktplätzen in Meerbeck und Repelen. In Kürze folgen noch Stromtankstellen auf dem Kirmesplatz in Moers-Schwafheim sowie am Bildungszentrum in der Wilhelm-Schröder-Straße in der Innenstadt. Während diese Säulen jeweils eine Ladeleistung von 22 KW haben, können Autofahrer an einer Schnellladesäule auf dem Friedrich-Ebert-Platz schon bald sogar bis zu 50 Kilowatt Leistung ziehen. „Für E-Fahrer reicht so schon ein kurzer Einkauf von 30 Minuten, um bis zu 80 Prozent der Batterie aufzuladen“, so der den Ausbau bei ENNI koordinierende Vertriebsingenieur Stephan Scholz. Insgesamt werden an den Ladepunkten in Moers dann bis zu 35 Fahrzeuge gleichzeitig Strom zapfen können. Stephan Scholz möchte das Ladenetz zudem über Kooperationen mit der heimischen Wirtschaft, wie zuletzt dem Chemieunternehmen Solvay Chemicals in Rheinberg, dem Kreisverband Wesel der Arbeiterwohlfahrt oder der in Moers ansässigen Lutz Bongen GmbH, ausbauen. Auch bei kleineren Gewerbebetrieben und Hauseigentümern spürt er das steigende Interesse an der Elektromobilität. „Viele Kunden lassen sich sogenannte Wallboxen für das Stromtanken zuhause oder im Betrieb einbauen.“ Allein im zweiten Halbjahr 2020 hat ENNI davon 44 Stück verkauft. „Dabei haben wir Kunden von der Planung bis hin zur Installation der Ladepunkte begleitet.“

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