Muhammet Balaban (Foto: privat)
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Essen. Im Zusammenhang der am Wochenende entfachten Diskussion über die herkunftsbezogene Analyse der Corona-Daten in Essen und die Reaktionen darauf, veröffentlicht der Vorstand des Essener Verbundes der Immigrantenvereine e.V. untenstehende Mitteilung.

Dazu erklärt der Vorsitzende Muhammet Balaban:

„Die aktuelle Situation hat den Alltag und die gewohnten Abläufe bei vielen Menschen durcheinandergeworfen, Existenznot und Überlebensängste hervorgebracht. Festzuhalten bleibt: Wir haben nur dann eine Chance, wenn wir zusammenhalten und die auferlegten Regeln alle ausnahmslos einhalten.

Gerade heute ist es wichtig, die täglich neu veröffentlichten Daten und Studien richtig und selbstkritisch zu analysieren und zu interpretieren. Die Gründe, die zu einem höheren Infektionsrisiko bei Bürger*innen mit Migrationshintergrund führen, sind vielfältig. Fakt ist: Das Virus wütet am heftigsten in stark sozial benachteiligten Regionen und Migrant*innen leben häufig in diesem Umfeld.

Die Stadt Essen verfügt über pflichtbewusste und engagierte Mitarbeiter*innen, die bemüht sind, ihre Arbeit verantwortungsvoll zu erfüllen. Gemeinsam mit dem Kommunalen Integrationszentrum Essen informiert der Essener Verbund der Immigrantenvereine e.V. die Migrantenorganisationen – als wichtige Brücke zu den Migrant*innen in unserer Stadt – und thematisiert die aktuellen Regelungen ständig, auch in mehrsprachiger Form. Für die kommende Zeit ist es noch wichtiger geworden, gezieltere Anspracheformen zu finden.

Wir bitten alle Verantwortlichen, sich auf einer sachlichen Ebene zu treffen, Aufgaben miteinander zu besprechen sowie Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Die aktuelle Diskussion verunsichert die Öffentlichkeit und begünstigt lediglich populistische Strömungen, die sich dann in Wahlergebnissen widerspiegeln.

Der Essener Verbund der Immigrantenvereine e.V. steht in diesem Prozess weiterhin unterstützend zur Verfügung.“

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