Prof. Dr. Ulrich Radtke (Rektor Universität Duisburg Essen), Oberbürgermeister Sören Link, Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie), Dr. Peter Beckhaus (Geschäftsführer des ZBT), Joachim Jungsbluth (ZBT) (Foto: TIW)
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Duisburg. Die Bewerbung des Technologie- und Innovationszentrums für Wasserstofftechnologie (TIW) in Duisburg hat es in die Vorauswahl beim Standortwettbewerb des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur geschafft. Das TIW soll das ganze Spektrum von Innovationsentwicklung, Wissensvermittlung, Testung und Prüfung brennstoffzellenbasierter Antriebssysteme für den Straßen-, Schienen-, Wasser- und Flugverkehr sowie Aus- und Weiterbildung, insbesondere für Startups sowie kleinere und mittlere Unternehmen, abdecken. Damit wird die deutsche Wasserstofftechnologie mit Schwerpunkt auf Mobilitätsanwendungen substanziell unterstützt. Über die Satelliten in Aachen, Jülich, Neuss und der Region Köln sowie weiteren Standorten begleitet das TIW Produktentwicklungen von der Idee bis zur Anwendung.

Initiator ist das Zentrum für Brennstoffzellentechnik aus Duisburg. „Überzeugt hat das Konzept, weil wir so starke Partner aus der Wissenschaft und Wirtschaft haben und am Standort Hüttenheim sowie mit der umfangreich vorhandenen Expertise in Duisburg sofort loslegen können“, berichtet Dr. Peter Beckhaus, Geschäftsführer des ZBT.

Unterstützt wird die Bewerbung vom Land Nordrhein-Westfalen und der Stadt Duisburg. „Duisburg wird zum Magnet für die Unternehmen aus der Zukunftsbranche Wasserstofftechnologie und kann so den Strukturwandel in der Region befeuern“, sagt Andree Haack, Wirtschaftsdezernent der Stadt Duisburg. „Denn nirgendwo sonst sind die Voraussetzungen so gut. Auf der einen Seite haben wir das ZBT und die Universität mit international bekannten Forschungsexperten in der Wasserstofftechnologie. Diese treffen hier vor Ort auf Unternehmen aus der Logistikbranche und aus der Schwerindustrie, die den Ausstieg aus der Kohleverstromung schaffen müssen und neue klimaneutrale Wege suchen.“ Die Lage, die Industriekraft und die Erfahrung mit der Wasserstofftechnologie mache Duisburg innerhalb des Ruhrgebiets zum prädestinierten Standort für die Umsetzung der Wasserstofftechnologie.

Die Zentrale des TIW soll auf dem Gelände des Stahlwerks von Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) im Duisburger Süden entstehen. Die technische Infrastruktur für die Ansiedlung von Forschungseinrichtungen mit hohem Bedarf an Energie und der Versorgung mit anderen Betriebsmedien ist ideal: Das Industriegelände ist vollständig erschlossen, zahlreiche Betriebsmedien und auch Wasserstoff sind bereits heute verfügbar oder die zugehörige Infrastruktur kann schnell ergänzt und erweitert werden. Durch eigenen Hafenanschluss, Rohrnetze und die Anbindung an Logistiknetze zu Schiene und Straße sowie die Werksfeuerwehr bieten sich zahlreiche Entwicklungspotenziale. „Wir freuen uns, dass der Standort Duisburg in die engere Auswahl gekommen ist. Hierzu bieten wir bei HKM ideale Voraussetzungen für den Aufbau des TIW und hoffen auf einen positiven Ausgang nach der Durchführung der Machbarkeitsstudie“, erklärt Dr. Herbert Eichelkraut, technischer Geschäftsführer der HKM.

Mit über 100 Unterstützungsschreiben namhafter Unternehmen und Institutionen wird die Bewerbung um den Standort des TIW unterstützt. “Duisburg ist unter den letzten drei Bewerbungen, das ist ein starkes Signal für unsere Standortqualitäten und Partner, die wir in unserem Wasserstoffverein vereint haben, und die unseren Antrag aktiv begleiten“, ergänzt Thomas Patermann, Vorstandsvorsitzender des Vereins Hy.Region.Rhein.Ruhr. „Nun heißt es Daumen drücken, dass wir auch den Zuschlag bekommen. Ich bin optimistisch.“

Die Duisburger Bewerbung wird nun parallel zu zwei weiteren potenziellen Standorten im Rahmen von Machbarkeitsstudien detailliert evaluiert. Bundesminister Andreas Scheuer kündigte die finale Standortentscheidung für den Sommer diesen Jahres an.

Petra Vogt: Duisburg steht in der engeren Auswahl für das neue Wasserstoffzentrum

Das erste Ergebnis des Wettbewerbs zur Standortwahl eines Technologie- und Innovationszentrums “Wasserstofftechnologie für Mobilitätsanwendungen“ steht fest. Neben den Standorten Chemnitz und Pfeffenhausen hat es Duisburg in die engere Auswahl geschafft. Nun folgt eine Machbarkeitsstudie zur Umsetzbarkeit, die für die finale Auswahl des Standorts entscheidend sein wird.

Dazu sagt die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Petra Vogt: „Ich freue mich sehr für die Stadt und die ganze Region, dass Duisburg es in die engere Auswahl geschafft hat. Das ist mehr als verdient. Jetzt gilt es die Kräfte zu bündeln und in der Machbarkeitsstudie weiter zu überzeugen. Fakt ist: Duisburg bringt als Standort alle notwendigen Voraussetzungen für das Technologie- und Innovationszentrum Wasserstofftechnologie mit. Der Wasserstoff-Hotspot kann für unsere Stadt die Kohle der Zukunft werden.“

SPD freut sich über Machbarkeitsstudie eines Wasserstoff-Zentrums in Duisburg

Die SPD Duisburg begrüßt die heute bekanntgegebene Entscheidung des Bundes, dass Duisburg zu den drei verbliebenden Anwärtern für ein bundesweites Wasserstoff-Zentrum gehört. An diesen drei Standorten – neben Duisburg sind es noch Chemnitz und das bayrische Pfeffenhausen – wird eine Machbarkeitsstudie für das neue Innovations- und Technologiezentrum Wasserstofftechnologie für Mobilitätsanwendungen (ITZ) ausgearbeitet.

„Wir haben in Duisburg die besten Voraussetzungen für ein Wasserstoff-Zentrum. Als Europas größter Stahlstandort haben wir die Industriebranche, für die die Wasserstoff-Technologie die größten Einsparmöglichkeiten von klimaschädlichen Emissionen bietet. Wenn Duisburg Wasserstoff-Zentrum wird, wäre das eine große Chance für unsere Stadt, den Strukturwandel erfolgreich zu gestalten“, sagt die stellvertretende Parteivorsitzende Sarah Philipp.

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